Ab 1938 wurden vor allem Objekte aus dem Stift Admont in die naturkundlichen Sammlungen einverleibt.
„Das Benediktinerstift Admont wurde 1938 unter nationalsozialistischer Herrschaft zugunsten des Reichsgaues Steiermark enteignet und in den Folgejahren großer Teile seiner kunsthistorischen und naturwissenschaftlichen Sammlungsbestände beraubt. Bereits im Jahr 1938 und besonders 1940 kam es zur Überstellung einer großen Anzahl zoologischer Objekte aus dem Naturhistorischen Stiftsmuseum an die Abteilung für Tier- und Pflanzenkunde am Joanneum. Im Jahr 1940 wurden im Zuge eines Tauschvorgangs zusätzlich auch Wirbeltier-Präparate aus dem Sammlungsbestand des Joanneums nach Admont überstellt.“ (Hausl-Hofstätter in: Joannea Zoologie 19, 5-74 (2021)).
1938 wurde das gesamte Vermögen von Rudolf Gutmann, der im Frühling desselben Jahres nach Kanada flüchten konnte, beschlagnahmt. Die aus seinem Jagdschloss in Kalwang stammenden Objekte wurden dem Landesmuseum Joanneum zur Verwahrung übergeben und dort auf mehrere Abteilungen aufgeteilt. Erst im Jahr 2021 wurde durch das Auffinden des Nachlasses von Adolf Meixner festgestellt, dass sich fünf Jagdtrophäen aus der Sammlung Gutmann im Sammlungsbestand der Abteilung Naturkunde befinden. Diese wurden 2023 an seine Erben restitutiert.
Im Jahr 1948, zwischen 1962 und 1972 sowie 1998 bis 2001 kam es zur Restitution von Objekten an das Stift Admont. Im Zuge von Recherchearbeiten in der Bibliothek fand Ulrike Hausl-Hofstätter Dokumente, die weitere Objekte aus Admont auflisteten. Dadurch konnten 2022 nach Beschluss durch die Restitutionskommission der Steiermärkischen Landesregierung 105 Wirbeltiere restituiert werden, vier weitere Objekte, die in Unkenntnis ihrer Geschichte in die Dauerausstellung des Naturkundemuseums integriert wurden, stellte das Stift Admont dem Joanneum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Einzelne weitere Objekte konnten aufgrund intensiver Recherchen dem Stift zugeordnet werden und wurden 2023 und 2024 restituiert.
Die im Tausch vom Joanneum an das Stift Admont überstellten Wirbeltier-Präparate wurden der Empfehlung der Restitutionskommission der Steiermärkischen Landesregierung folgend – soweit sie identifiziert werden konnten – dem Stift als Dauerleihgabe überlassen.