Das Werk Ölzants nimmt in der österreichischen Skulptur eine Sonderposition ein. Basierend auf der Richtung der biomorphen Plastik des 20. Jahrhunderts, mit Jean Arp und Henry Moore als ihren Hauptvertretern, experimentierte Ölzant, abgeschieden im niederösterreichischen Waldviertel lebend, mit Formen, die er aus der Natur wie aus den verschiedensten Bereichen der Kulturgeschichte entnahm.
Gegen Ende der 1970er-Jahre begann er sich mit Stein, insbesondere mit Diorit und Granit, auch in sehr großen Dimensionen auseinanderzusetzen. Mit oft nur wenigen Eingriffen in die natürliche Form des Steins versucht er, dessen individuelle Struktur aufzudecken, verbildlicht Einwirkungen der Witterung auf den kristallinen Körper oder weckt, in einer für ihn typischen Verschmelzung des natürlichen mit dem kulturellen Bereich, Assoziationen zu einem vorzeitlichen kultischen Gebrauch der Steine.
Mit der scheinbar einfachen Anordnung zweier rechteckiger Granitplatten in Fu mit dem schönen Mandarin gelang Ölzant eine vielschichtige Arbeit: Die Überschneidung der Platten im rechten Winkel beziehungsweise die Schrägstellung der oberen Platte geben das Ausgreifen der Skulptur in den Raum an.
Die beiden Volumen sind zueinander in Spannung gesetzt, womit der Gegensatz zwischen Lasten und Schweben thematisiert wird und gleichzeitig Balance und Dynamik entstehen. Licht und Schatten stehen einander im scharfen Kontrast gegenüber.
Die unterschiedliche Oberflächenbehandlung bringt die Charakteristik des Steins zum Ausdruck, seine Maserungen, seine Struktur, sein „Leben“. Sie weist aber auch auf die Phasen seiner Bearbeitung durch den Künstler hin.
Schließlich birgt die Verschränkung der beiden monumentalen Platten in der Form eines Kreuzes eine symbolische Komponente. Sie wirkt wie die Setzung eines Zeichens in die Landschaft, ohne dass dieses jedoch eindeutig interpretierbar wäre. Der exotische Titel lässt diese Mehrdeutigkeit bestehen und lädt den Betrachter zu eigenen Assoziationen ein.