1974–1980 studierte sie an der Fakultät der bildenden Künste in Barcelona, an der sie von 1981–1987 auch unterrichtete. Die geografische und historische Identität fungiert bei der Künstlerin als Fundus, aus dem sie künstlerische Imagination schöpft und bildet ein wesentliches Kriterium der Arbeit Susana Solanos.
Nach kleinen Bronzeobjekten tritt sie Ende der 80er-Jahre mit großen, aus Eisenplatten gebogenen und verschweißten Skulpturen an die Öffentlichkeit. Seit 1987 entstehen Werke mit betont architektonischem, auch mobiliarem Charakter, zusammengesetzt aus Eisenrahmen, -rohren, -gittern und Stahlblechen. In diesen Werken, die Kabinen oder Käfigen ähneln, geht es Solano um physische wie psychische Raumwirkung. Die Transparenz der Gitter und Gestänge erzeugt einen fließenden Übergang zwischen Materialität und Immaterialität, Begrenzung und Offenheit. Allein die Materialwahl setzt sie in Beziehung zur Tradition moderner Eisenskulptur, wie sie von Gonzales begründet wurde.
Im Unterschied zu anderen zeitgenössischen Künstlern wie David Smith und Anthony Caro – deren Werke ebenfalls durch Gonzales wichtige Impulse erfuhren –, ist Susana Solano nicht interessiert an der einfachen, aus der Fläche abgeleiteten linearen Grundform als Basis skulpturaler Entwürfe, sondern am primär räumlichen Volumen. Was bleibt, ist ihre Affinität zur Fläche als raumbegrenzende und -einbeziehende plastische Kategorie. Ihre Arbeiten veranschaulichen die ambivalente Funktion der Volumen bildenden Grenzen bzw. Haut der Skulptur. Diese Doppelwertigkeit wird dargestellt und transparent gemacht. Die organische Erscheinung der Formen wirkt einer Geometrisierung entgegen und eröffnet einen spirituellen Assoziationsraum. Dadurch wird eine Bildlichkeit erzeugt, die architektonische wie landschaftliche Aspekte einschließt und gleichzeitig eine rituelle Gegenständlichkeit archaischer oder mittelalterlicher Abstammung wiederentstehen lässt.
1987 war sie auf der „documenta“ in Kassel vertreten und im gleichen Jahr war sie auch bei der Biennale in Sao Paulo präsent. 1992 war sie ein zweites Mal an der „documenta“ in Kassel vertreten, und 1988 und 1993 wurden ihre Arbeiten im Rahmen der Biennale in Venedig ausgestellt.