1950–1952 erhielt Höfinger eine Ausbildung zum Keramik-Modelleur bei Hans Scheibner in Krummnussbaum in Niederösterreich. 1952–1956 folgte eine mehrjährige Ausbildung an der Fachschule für Holz- und Steinbildhauerei bei Rudolf Scherrer. 1956–1961 kam er an die Akademie der bildenden Künste, dort beschäftigte er sich zuerst mit Akten bei Herbert Boeckl.
Seine frühen Arbeiten, wiederholt religiösen Motiven gewidmet, sind vom Realismus geprägt. Nach Naturstudien entstanden erste größere Arbeiten in Stein und Holz, meist mit christlicher Motivik. Höfinger wechselte 1961 in die Meisterklasse von Fritz Wotruba, was einen Wendepunkt für ihn darstellte. Im Lauf dieser Ausbildung kam es zur Hinwendung zu kubistischen Formen. 1960 Beginn der kristallinen Formen, naturnahe Vorbilder werden dabei aufgelöst. Hinwendung zu räumlich ausgreifenderen, monumentaleren Formen, Einfließen von Licht und Schattenwirkungen. Die Geschlossenheit der figuralen Konzeption löst sich auf.
Seit 1961 ist er als freischaffender Künstler tätig. 1970 entstanden erste Stahlfiguren (Chrom-Nickel-Stahlkonstruktionen), es folgten verschiedene Kreuzwege in Reliefcharakter. In seiner Abstraktion bleibt das Figürliche stets bestehen. In den 80er-Jahren entstanden Glasfenster, Malereien und Werke aus Porphyr, Marmor und Granit. Scheinbar geometrische Formen fügen sich zu abstrahierten Formen zusammen. Bevorzugte Arbeitsmaterialien sind Holz, Stein, Bronze und Edelstahl. Der Einsatz des Materials unterstreicht die Aussagekraft von Höfingers Werken, es rückt die Möglichkeit der Formverwandlung in den Mittelpunkt und die tief verankerte Symbolik in den abstrahierten Werken kann gut zur Geltung kommen.
Oft wird Oskar Höfingers Kunst mit Minimal-Art verglichen, was allerdings nur oberflächlich zuzutreffen scheint, weil seine Formen immer mit Bedeutungen, Gedanken und inhaltlichen Komponenten verknüpft sind. Seine Skulpturen fungieren als Symbole, um Dingen, die schwer fassbar sind, eine Gestalt zu verleihen.
Höfingers Schaffen ist im öffentlichen Raum genauso angesiedelt wie im sakralen und profanen Bereich. 1980 wurde seine Skulptur JETZT im ORF-Park in Graz ausgestellt, seit 1986 befindet sie sich im Österreichischen Skulpturenpark. Höfinger war auch 15 Jahre lang Vizepräsident der Wiener Sezession. Der Künstler ist international bekannt und kann als einer der wichtigsten österreichischen Bildhauer bezeichnet werden.