„Windes Rauschen, Gottes Flügel...“

Der Wald als magischer, ideologischer und politischer Hinterhalt

12.05.2016

Bildinformationen

Datum

12.05.2016

Uhrzeit

19:00

Ort

Schloss Trautenfels

Treffpunkt

Schloss Trauenfels, Freskenraum

Kosten

10 €/Person, ermäßigt 8 €

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Über die
Veranstaltung

Literarischer Abend mit Roland Knie. Musikalische Umrahmung: Peter Kunsek


Zusatzinformationen

 

Literarischer Abend mit Roland Knie

Musikalische Umrahmung: Peter Kunsek

 

Schon im „Gilgamesch“ geht’s los mit dem Bäumezauber, kaum eines der großen Gründungs- und Schöpfungsepen der Völker kann auf die Mystik des Waldes verzichten – vor allem, weil er längst da war, als die Menschen kamen, eine geheimnisvolle Lebenswelt, die man abwechselnd fürchtete und verehrte. Christliche Heilige holzten zu ideologischen Zwecken germanische Eichen um, was tatsächlich zu Kommunikationsschwierigkeiten mit der althergebrachten Götterwelt führte, denn in der „Edda“ ist der Götterbote ein Eichkatzel...

Aus der so genannten „Germania“ des altrömischen Stadtfrackes Tacitus wurde, durch fortgesetzte Missverständnisse, das unselige Konstrukt des „Deutschen Waldes. Aber schon der große Caesar ließ sich, was den Wald nördlich der mediterranen Kahlschläge angeht, manchen Bären aufbinden. – Und noch der „Erlkönig“ ist ein – wenn auch vergleichsweise harmloser – Übersetzungsfehler.

Von der Prähistorie durchs Altertum ins Mittelalter, da der Wald zum erstrangigen Wirtschafts- und Ideologiefaktor wurde, bis in die Neuzeit mitsamt ihrer Waldesromantik reicht der literarische Bogen aus Epik, Lyrik und Dramatik, aus Ernsthaftigkeit und bösem Spott. Er ist buchstäblich – Buchen-Stäbe ! - überall, der Wald – nur sieht man ihn, bekanntlich, zuweilen nicht vor lauter Bäumen...