In seinem Krieglacher Sommerhaus, dem heutigen Rosegger-Museum, erhielt Peter Rosegger zahlreiche Besuche von Freund*innen, Bekannten und Verehrer*innen. Darunter waren bekannte Persönlichkeiten seiner Zeit wie Hans und Gina von Reininghaus, der Komponist Wilhelm Kienzl, der Dichter Karl Morré, der Schriftsteller Franz Karl Ginzkey, der Bildhauer Hans Brandstetter und der Tonkünstler Johannes Brahms. Aber auch viele nicht in der Öffentlichkeit stehende Freunde, Verwandte und vor allem Verehrer*innen suchten Rosegger in seinem ländlichen Sommerdomizil auf.
Besuche waren für Bürgertum und Adel im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert eine Pflicht des Anstandes und der Bildung. Dabei waren gewisse Regeln zu beachten. Der Besuch, auch Visite genannt, hatte zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Kleidung und mit korrektem Benehmen zu erfolgen. Dasselbe galt für die den Besuch empfangende Person. Auch für freundschaftliche Besuche gab es Regeln, diese waren jedoch etwas weniger rigoros.
Anlässlich des 180. Geburtstages des großen Steirers erzählt diese Sonderausstellung in kurzen Anekdoten von diesen unterschiedlichen Besucher*innen und zeigt teilweise vergessene, aber auch noch heute übliche Gepflogenheiten im Zusammenhang mit Anstands- und Freundschaftsbesuchen oder gar Übernachtungsgästen.