Heute wird das Skelett in der Sammlung Geologie & Paläontologie der Abteilung Naturkunde am Universalmuseum Joanneum in Graz aufbewahrt. Die Anthropologin Silvia Renhart und der Archäologe Daniel Modl, beide Mitarbeiter*innen der Abteilung Archäologie & Münzkabinett am Universalmuseum Joanneum, haben mit modernsten Methoden diesen Altfund untersuchen lassen und konnten neue Erkenntnisse hinsichtlich des Sterbealters des weiblichen Individuums, ihres Körperbaus, ihrer Nähe zu anderen bekannten anthropologischen Funden dieser Epoche und der Behandlung des Leichnams nach dem Tode in Form einer Manipulation am Hinterhauptsloch des Schädels gewinnen. „Die Neuuntersuchung dieses ältesten Skelettes der Steiermark zeigt einerseits, dass man immer wieder Neues – mit und ohne neuen Methoden – entdecken kann. So ist es möglich das anthropologisch neu bemessene Sterbealter mit der neuen, molekularen Bestimmungsmethode zu untermauern, einem Menschen aus der Vergangenheit ein Gesicht zu geben und noch dazu neue Erkenntnisse zur Behandlung eines Leichnams nach seinem Tod zu gewinnen“, so Anthropologin Silvia Renhart.
Zudem gewährt eine Gesichtsweichteilrekonstruktion einen einzigartigen Blick auf das Antlitz der „ältesten Steirerin“, die als klein, robust und kräftig beschrieben werden kann und in einem für damalige Zeiten hohen Alter von ungefähr 52 Jahren verstarb. Archäologe Daniel Modl fügt hinzu: „Dieses Projekt ist ein wunderbares Beispiel für die internationale Zusammenarbeit von Expert*innen, die hier Großteils unentgeltlich geforscht haben, sowie für die neuen Möglichkeiten, die uns die Naturwissenschaften und virtuelle Rekonstruktionen in der Forschung und Vermittlung eröffnen.“