Milica Tomić. On Love Afterwards

Presseführung

25.06.2025

Bildinformationen

Laufzeit

27.06. - 12.10.2025

Eröffnung

26.06.2025 18:00 Uhr

Pressetermin

25.06.2025 11:00 - 12:00 Uhr

Ort des Pressetermins

Kunsthaus Graz, Space01, Needle

Kuratiert von

Andreja Hribernik , Irena Borić

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Die Übersichtsausstellung gibt einen Einblick in die Praxis der in Belgrad geborenen Künstlerin Milica Tomić, die seit 2014 Vorständin des Instituts für zeitgenössische Kunst an der Technischen Universität Graz ist. In ihrer Arbeit kehrt sie immer wieder zu den Fragen der Abwesenheit, der Erinnerung, der politischen Gewalt und der sozialen Asymmetrien zurück. Ihre Praxis ist forschungsbasiert und umfasst die Arbeit in den Medien Fotografie, Video, Installationskunst, diskursive, pädagogische Kunst, Performance und soziopolitisches Engagement.

 

 

 

Die Ausstellung On Love Afterwards ist ein Versuch, Themen wie Verantwortung, Sichtbarkeit und Ungerechtigkeit durch die Kunst zu öffnen und anzusprechen. In Verbindung mit ihrer Praxis betrachtet sie das Ausstellen eher als Verb denn als Subjekt. Ihre komplexe künstlerische Praxis dreht sich um das Objekt, aber der Fokus liegt nicht auf dem Objekt selbst, sondern auf dem negativen Raum, der es umgibt, jenem Raum, der es ermöglicht. Aus diesem Grund weist Milica Tomićs Werk komplexe Schichten auf, die sich vor den Betrachtenden entfalten. Wenn sie den Blick auf ein Bild oder Porträt einer Frau lenkt, handelt es sich nie nur um die bloße Darstellung der weiblichen Identität, sondern die Künstlerin legt politische und soziale Nuancen offen, die genau diese Identität konstruieren. In ähnlicher Weise setzt sich Tomić mit der Besonderheit des Bildes vom Krieg auseinander, indem sie anerkennt, dass ein Bild vom Krieg und seiner Brutalität weit über seine deskriptive Darstellung hinausgeht. Aus diesem Grund versucht sie in ihren Werken, die leere Fläche rund um das fehlende Bild auszufüllen, und fordert Betrachtende dazu auf, über die Produktions- und Konstruktionsbedingungen eines solchen Bildes nachzudenken.

 

 

 

Durch ihre Projekte hat sie sich von der individuellen zur kollektiven künstlerischen Praxis entwickelt und erforscht und erprobt neue Formen der Kollektivität. Tomić ist Gründungsmitglied der jugoslawischen Kunst- und Theoriegruppe Grupa Spomenik (oder Monument Group) und am interdisziplinären Projekt und der Arbeitsgruppe Four Faces of Omarska beteiligt.

 

 

 

Die Ausstellung gibt einen Überblick über ihre Arbeit und konzentriert sich auf Projekte wie Ungelöst XY (1997), I am Milica Tomić (1998), The Portrait of My Mother (1999), Alone (2001), Reading Capital (2004), One day, Instead of One Night, a Burst of Machine-Gun Fire will Flash, if Light Cannot Come Otherwise (2009), Last Letter (2010), Container, Reconstruction of a Crime (2004–2011) und andere. In der gesamten Ausstellung wird jedes der ausgestellten Werke durch das Archiv kontextualisiert, das mit den ausgestellten Stücken verflochten ist.