Nachdem der intellektuelle, aber auch sehr volksnahe Prinz seine Vorhaben auf die Steiermark verlegt hatte, begann er 1810 Verhandlungen mit den steirischen Ständen, um in Graz ein Bildungsinstitut zu errichten. Nachdem diese Verhandlungen für beide Seiten erfolgreich verliefen, begann man 1811, nach dem Ankauf eines Museumsgebäudes (Lesliehof) in der Raubergasse, mit der Übersiedelung der gesammelten Ausstellungs- und Lehrmittel von Wien nach Graz. Dies war der Beginn einer neuen kulturellen Entwicklung in der Steiermark. Im November 1811 wurde die Schenkungsurkunde an den steiermärkischen Landtag übergeben und so entstand das Innerösterreichische Nationalmuseum.
Im 21. Jahrhundert wurde das Joanneum aus der Landesverwaltung ausgegliedert und 2003 die gemeinnützige Landesmuseum Joanneum GmbH gegründet, um im internationalen Museumsbetrieb konkurrenzfähig zu bleiben. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wuchs das Joanneum um weitere Sammlungen und mit Mai 2024 und der Erweiterung um das Erzherzog Johann Museum in Stainz umfasst das Universalmuseum Joanneum 20 Museen und einen Zoo.
Der Name Joanneum
Am Eingangsportal des Museumsgebäudes Raubergasse 10 wurde im Jahr 1811 der Name IOANNEUM angebracht, der auf die antike Version des Eigennamens zurückgeht. IOANNEUM könnte man analog zu Begriffen wie griech. Museion (lat. Museum, dt. Gebäude und Lehrstätte der Musen) oder griech. Lykeion (lat. Lyceum, dt. Gebäude und Lehrstätte des Apollon Lykeios) als „Gebäude und Lehrstätte des Johann“ übersetzen.