Die Arbeiten von Simona Obholzer fordern die Besuchenden heraus, sich selbst als Betrachtende wahrzunehmen und die Konditionierung des eigenen Blicks zu hinterfragen. Dabei untersucht die Künstlerin, wie Bild, Körper, Raum und Blick zueinander in Beziehung stehen. Der menschliche Körper ist sowohl Ausgangspunkt als auch Zielpunkt der Betrachtung. Die konstruierte Natur ist ein zentrales Motiv ihrer Installationen, in denen Obholzer gewohnte Sichtweisen spielerisch und reflexiv infrage stellt. Durch Reduktion und Abstraktion enthüllt sie unsichtbare Strukturen der Wahrnehmung und öffnet Fragen zur Wiedererkennbarkeit und Kontexterfahrung von Bildern. Von sanft schwingenden Papierarbeiten im Raum bis hin zur Videoprojektion bewegter Rasenflächen durchzieht die Bewegung als abstraktes Prinzip ihre Werke, die sie in verschiedenen Medien, Formaten und Techniken ausführt.
Für das Kunsthaus Graz plant Simona Obholzer eine immersive Rauminstallation, in der sie das Thema des Bodens als fundamentalen Untergrund erforscht und damit an ihren von der Diagonale prämierten Film DIN 18035 anknüpft. Die Installation enthält eine Schnittstelle zum virtuellen Raum, die neue Perspektiven auf die physischen Dimensionen des Bodens eröffnet. Eine klangliche Ebene intensiviert das sinnliche Erlebnis und spricht die Körperwahrnehmung der Besucher*innen an, die die Installation stehend, sitzend oder liegend erleben können.