Die Jahrhunderte zwischen 1500 und 1800 – wir bezeichnen sie als Frühe Neuzeit – markieren den Übergang vom christlichen Weltbild des Mittelalters hin zur Aufklärung am Vorabend der Moderne: Alte Gewissheiten schwinden, die Suche nach neuen Wegen gestaltet sich konfliktreich. Meist verbindet man diese Zeit mit der Pracht von Renaissance und Barock, doch hinter der glänzenden Fassade zeigt sich eine blutgetränkte Zeit endloser Kriege und bitterer Not. Wie vom unsteten Willen der Göttin Fortuna gelenkt, ist das Doppelgesicht dieser Epoche geprägt vom Kampf um die Religion, von Tod und Lebensgenuss, Hunger und Überfluss.
Die Kunstschätze der Alten Galerie – bereichert durch kostbare Leihgaben der Kaiserschild-Stiftung – vermitteln in neuer Präsentation einen Überblick dieses faszinierenden Zeitalters, das zwischen Glanz und Elend schwankt. Sie lassen uns Höhen und Tiefen erkennen, die unsere Vergangenheit geprägt haben und bis in die Gegenwart fortwirken.