Veronika Eberhart

9 is 1 and 10 is none

16.09. - 29.10.2017

Bildinformationen

Laufzeit

16.09. - 29.10.2017

Eröffnung

15.09.2017, 19 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz, Tonstudio JV

Kuratiert von

Roman Grabner

Alle anzeigen

Über die
Ausstellung

Im Zentrum ihrer Präsentation steht die 22-minütige Filmarbeit 9 is 1 and 10 is none, in der sie Überlegungen der italienisch-amerikanischen Philosophin Silvia Federici aus ihrem bahnbrechenden Buch Caliban und die Hexe aufgreift.


Die Künstlerin Veronika Eberhart übersetzt auch in ihrer neuesten Arbeit theoretische Reflexionen über soziopolitische Veränderungen, feministische Fragestellungen und ökonomische Zwänge in ein komplexes Arrangement aus Performance, Video, Sound und Installation. Im Zentrum ihrer Präsentation steht die 22-minütige Filmarbeit 9 is 1 and 10 is none, in der sie Überlegungen der italienisch-amerikanischen Philosophin Silvia Federici aus ihrem bahnbrechenden Buch Caliban und die Hexe aufgreift.

Federici zeichnet anhand der Figur der Hexe die Disziplinierung und „Domestizierung“ der Frau durch die Jahrhunderte nach und stellt diese in den Kontext kapitalistischer Vergesellschaftung. Sie sieht in der Hexenverfolgung kein Überbleibsel aus der feudalen Welt, sondern eine organisierte Form der Unterwerfung des Körpers zur Steigerung der Produktion und zur Kontrolle der Reproduktion (von Arbeitskraft) und damit einen strukturellen Mechanismus bei der Herausbildung und Durchsetzung des Kapitalismus. Für Federici waren es im Wesentlichen aber auch Frauen, die gegen die Einhegung von gemeinschaftlich verwaltetem Land, gegen die Disziplinierung des Körpers und die Funktionalisierung der Sexualität aufbegehrten. Die Figur der Hexe wird ihr somit zu einem Symbol für den Widerstand gegen die Ausbreitung des Kapitalismus und seiner Ausbeutungsformen.

Vor dieser Folie hat sich Veronika Eberhart mit den kunsthistorischen Darstellungen von Hexen und ihrem propagandistischen Gehalt auseinandergesetzt. Sie hat eine Zeichnung von Hans Baldung Grien in eine abstrakte Raumplastik übersetzt, deren Farben wiederum mit zentralen Elementen des Films korrespondieren. In diesem dient ihr eine aufgelassene Holzwerkstatt als Setting für die performative Aneignung ehemaliger integraler Arbeitsprozesse sowie der Re-Inszenierung von Hexendarstellungen unterschiedlicher Jahrhunderte. Die Choreografie der Bewegungen zwischen Gesten von Arbeitsabläufen, kunsthistorischen Posen und tänzerischer Vermessung des Raumes transzendiert Zeit und Ort und akzentuiert die Frage nach Kontinuitäten der Verquickung von Körper, Sexualität und Kapitalismus.

Einblicke

Künstlerin Veronika Eberhart und Kurator Roman Grabner,

Bildinformationen

Künstlerin Veronika Eberhart und Kurator Roman Grabner,

Bildinformationen

Ausstellungsansicht, Veronika Eberhart "9 is 1 and 10 is none",

Bildinformationen

Ausstellungsansicht, Veronika Eberhart "9 is 1 and 10 is none",

Bildinformationen

Ausstellungsansicht, Veronika Eberhart "9 is 1 and 10 is none",

Bildinformationen

Ausstellungsansicht, Veronika Eberhart "9 is 1 and 10 is none",

Bildinformationen

Ausstellungsansicht, Veronika Eberhart "9 is 1 and 10 is none",

Bildinformationen

Ausstellungsansicht, Veronika Eberhart "9 is 1 and 10 is none",

Bildinformationen

Veronika Eberhart, 9 is 1 and 10 is none, 2017,

Bildinformationen

Veronika Eberhart, Untitled (Raumplastik), 2017,

Bildinformationen

Veronika Eberhart, 9 is 1 and 10 is none, 2017,

Bildinformationen

Veronika Eberhart, 9 is 1 and 10 is none, 2017,

Bildinformationen