Sonja Gangl

Rebeka Underwear ®

06.11. - 05.12.1998

Bildinformationen

Laufzeit

06.11. - 05.12.1998

Eröffnung

05.11.1998, 19 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Günther Holler-Schuster

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Über die
Ausstellung

Studio der Neuen Galerie Graz


Zusatzinformationen

Ort: Studio der Neuen Galerie Graz

REBEKA UNDERWEAR ist Teil des Projekts REBEKA, an dem Sonja Gangl seit 1996 arbeitet.

In den 90er Jahren scheint die Verflechtung von Kunst und realen Ausformungen des Lebens (Trivialität, Entertainment, Alltagsästhetik, Subkultur, Musik, Pornografie, Kino etc.) besonders dicht zu sein. Eine Fusion und wechselseitige Transformation von elitärer Hochkultur und populärer Massenkultur ist heute in der Entwicklung der Kunst auffällig. Die Massenkultur mit ihren Zeichen und Objekten ist als Quellenmaterial selbstverständlich und wird oft auch nur geringfügig oder gar nicht verändert. Die Hierarchiekonstruktion ist somit ausgeschaltet.

Sonja Gangl trägt dieser Entwicklung mit ihrer Ausstellung im Studio der Neuen Galerie voll Rechnung. REBEKA UNDERWEAR ist Teil des Projekts REBEKA, an dem Sonja Gangl seit 1996 arbeitet. Als Ausgangspunkt dient der Künstlerin dabei eine Art "Firma", die unter dem Namen REBEKA verschiedene Produktionsformen und ästhetische Ausformungen adaptiert. Es geht dabei nicht in erster Linie um ein reales Produkt, das einem merkantilen System untergeordnet wird, sondern vielmehr um die Strategie und Voraussetzungen, unter denen ein solches existieren könnte.

Ein Dreiklang von Nachahmung, Brechung und Neuinterpretation gibt heute nicht nur in der Musik den Ton an, sondern auch bei der künstlerischen Realitätsverarbeitung. Alle drei Momente ereignen sich in der Kunstausübung der 90er-Jahre auf einmal.

Das sich hier bei Sonja Gangl formal das höchst traditionelle Medium der Zeichnung wieder findet, ist in diesem Zusammenhang nicht weiter verwunderlich. Sonja Gangl zeigt aber einen Umkehrvorgang, nämlich, sie simuliert am Computer die formale Qualität der Zeichnung (Buntstiftzeichnung). Auf höchst ironische Weise werden hier also Phänomene gezeigt (eine Modelinie, traditionelle Zeichnung), die real nicht existieren. Die Idee davon oder die Images davon sind aber vorhanden und sie appellieren an die konstruktive Rolle der Rezipienten.