Acht Milliarden Menschen leben auf der Erde, davon lebt eine Milliarde in Slums. Das Interesse dieser Ausstellung gilt nicht der Slumarchitektur, sondern den Lebensbedingungen in Slums. Da diese Menschen aufwachsen ohne alle Rechte, ohne jede Versicherung, ohne jede staatliche Unterstützung und Verpflichtung, indizieren sie einen Zustand der Auflösung, des nackten Lebens, des Ausnahmezustandes, wie er sich auch in klassischen Wohlfahrtsstaaten ankündigt. Die zeitgenössische Kunst beschäftigt sich sowohl direkt mit neuen Lebensformen der Slums, unterwirft sich aber auch selbst in vielen Fällen dem Ausnahmezustand. Flankiert wird diese Ausstellung von Untersuchungen zum pathologischen Horizont des Sozialen, in dem sich das Verhältnis von Subjekt und System verändert.
Künstler/innen:
Susan Chates de Beaulieu / Jean-Baptiste Farkas, Democracia, Dionisio González, Kazuo Katase 066, Armin Linke / Paola di Bello, Ou Ning & Cao Fei, HA Schult, Guy Tillim
Rahmenprogramm:
Vorträge
24.09.2006, 19.30 Uhr: Branko Milanovic, Ökonom, lebt in New York City (USA)
06.10.2006, 19.30 Uhr: Zygmunt Bauman, Soziologe, lebt in Leeds (GB)
14.10.2006, 19.30 Uhr: Slavoj Zizek, Philosoph und Psychoanalytiker, lebt in Buenos Aires (RA)
Präsentationen
24.09.2006, 18 Uhr: Guy Tillim, Fotograf, lebt in Johannesburg (ZA)
01.10.2006, 19.30 Uhr: Armin Linke, Fotograf, lebt in Mailand (I)
06.10.2006, 18 Uhr: El Perro Santiago Diaz, Künstlergruppe mit multimedialem Ansatz aus Madrid (E)
07.10.2006, 19.30 Uhr: HA Schult, Aktions- und Installationskünstler, lebt in Köln (D)
Führung
23.09.2006, 15 Uhr: HA Schult – Trashpeople: Der Künstler spricht zu seiner Installation im Hof der Neuen Galerie Graz