Sammler und Museum: Ein Dialog

Schenkungen aus der Sammlung Norli und Hellmut Czerny

05.07. - 15.08.1995
Sammler und Museum: Ein Dialog

Laufzeit

05.07. - 15.08.1995

Eröffnung

04.07.1995, 19 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Alle anzeigen

Über die
Ausstellung

Studio der Neuen Galerie Graz


Zusatzinformationen

Ort: Studio der Neuen Galerie Graz

Mit Michael Kienzer, Alice Aycock, Jakob Gasteiger, Rudolf Stingel, Günther Uecker, Gottfried Bechtold, Peter Kogler, Brigitte Kordina, Werner Reiterer und Walter Vopava.

Seit 1988 beschenkt das Ehepaar Norli und Hellmut Czerny die Neue Galerie mit Kunst aus ihrer Sammlung. Schwerpunkt ihres Interesses ist österreichische und internationale Grafik des 20. Jahrhunderts, die, sorgfältig gewählt, nach und nach die Bestände der Neuen Galerie bereichert. Vor allem sind es Blätter der steirischen klassischen Moderne, deren Erwerb Lücken im Grafikbestand der Neuen Galerie schließt. Original- und Druckgrafik von Thöny, Wickenburg, Wagula, Leskoschek, Silberbauer, Weber, Aduatz ... sind in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Zudem verdankt die Neue Galerie, die aus eigenen Mitteln nur sehr geringe Ankäufe zu tätigen vermag, Blätter von Hans Staudacher, Hannes Schwarz, Arnulf Rainer, Oswald Oberhuber, Vevean Oviette, Gottfried Fabian u. a. dem Sammlerehepaar. Eine Ausstellung stellte diesen Aspekt der Stiftung Norli und Hellmut Czerny 1992 erstmals in der Neuen Galerie vor. In letzter Zeit wendet sich das Augenmerk der Czernys vermehrt der zeitgenössischen Kunst zu. Blätter von Rainer, Kowanz, Giamportone, Danner, Damisch, Sandback gingen der Grafiksammlung zu.

Ausdruck findet dieses Interesse in der Ausstellung im Studio der Neuen Galerie, die Blätter von Walter Vopava, Werner Reiterer, Günter Uecker, Alice Eycock, Gottfried Bechtold, Brigitte Kordina, Peter Kogler, Jakob Gasteiger und Rudolf Stingel zeigt. Weiters eine Glasplastik von Michael Kienzer, die durch grafische Elemente dominiert ist. Diese repräsentative Auswahl aus der Grafik wurde‘ gemeinsam mit den Sammlern erarbeitet und stellt einmal mehr die wichtige Funktion des Sammlers als Verbindung zwischen Künstler, Galerist und Museum dar, eine Verbindung, die in diesem Fall in idealer Weise gegeben ist, da die Ankäufe gezielt für das Museum, in Absprache mit dem Museum, beim Galeristen - oft aus aktuellen Ausstellungen - getätigt werden. Es kann also mit Recht von einer Kooperation zwischen Sammler und Museum gesprochen werden, die einen engen Bezug zur Ausstellungstätigkeit österreichischer Galerien und somit auch zur aktuellen Produktion der Künstler aufweist.

Das Ehepaar Czerny hat häufig über die eigeninitiative Sammeltätigkeit hinaus die Neue Galerie bei anderen Vorhaben unterstützt. So konnten beispielsweise die Werke Ken Lum, Don‘t ask for Larry Myers, 1990 und Dennis Adams, Blue Spill, 1993 nur durch ihre finanzielle Beteiligung erworben werden.

Die Ausstellung im Studio der Neuen Galerie soll mit Stolz die jüngsten Erwerbungen aus der Sammlung Czerny repräsentieren, die mittlerweile aus mehreren hundert Grafiken und einigen Skulpturen und Gemälden besteht. Allerdings ist sie auch als Dank und Anerkennung für die gleichermaßen großzügigen wie persönlich zurückhaltenden Bemühungen der Czernys um die Neue Galerie und ihre Anliegen gemeint.