Erstmals zeigt die Neue Galerie Graz ihre Fotosammlung in einer umfassenden Ausstellung. Aus einem Gesamtbestand von mehr als 2000 Werken wurde eine Auswahl österreichischer und internationaler Fotokunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart getroffen, die sowohl wichtige internationale Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts als auch die Entwicklung der Fotografie hin zum selbstständigen Kunstmedium repräsentiert.
Der Aufbau der Fotosammlung der Neuen Galerie erfolgte 1981 auf Basis von Altbeständen in der Grafiksammlung (u.a. Urs Lüthi, Jochen Gerz, Beiträge der trigon-Biennalen und das Legat Alexander Stern) und durch die Übergabe der Durchführung des Landesförderungspreises für Fotografie in der Steiermark an das Museum, wodurch die Preisträgerarbeiten in die Sammlung übergingen. Mit der neuen Programmlinie seit 1993 wurde gezielt am internationalen Ausbau der Sammlung gearbeitet. Eine besondere Schwerpunktsetzung galt dem Wiener Aktionismus, vor allem Günter Brus. Durch die Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Neuen Galerie, privater Sponsoren und Dauerleihgaben konnten wichtige Arbeiten internationaler Positionen, beispielsweise von John Baldessari, Jean Baudrillard, Richard Billingham, Candida Höfer, Louise Lawler, Ken Lum, Shirin Neshat oder Martha Rosler, angekauft werden. Diese Ausstellung unter dem Titel "Rückblende" versucht, anhand von Themenschwerpunkten die Geschichte der Fotografie, ausgehend von den frühen Bewegungsstudien eines Muybridge (1878) bis zu zeitgenössischen Rezeptions- und Repräsentationsformen von Realität, von Cindy Sherman bis Erwin Wurm, nachzuzeichnen.