Roland Kollnitz

Sushitela/Sushitella

04.03. - 17.04.2006

Bildinformationen

Laufzeit

04.03. - 17.04.2006

Eröffnung

03.03.2006, 18 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Elisabeth Fiedler

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Über die
Ausstellung

Studio der Neuen Galerie Graz


Zusatzinformationen

Ort: Studio der Neuen Galerie Graz

Die Arbeiten von Roland Kollnitz wirken beiläufig, sind jedoch präzise gesetzt. In ihrer subtilen Ästhetik präsentieren sie sich zurückhaltend und erreichen gerade dadurch eine besondere körperliche Anziehung. Materialien ganz unterschiedlicher Qualität werden von ihm verwendet, um ein subtiles Spiel zwischen diesen, der Sprache, dem Körper und dem Raum zu einzuleiten. Die Leichtigkeit seiner scheinbar lapidar zusammengefügten Arbeiten korrespondiert mit ironischen Bedeutungsverwirrungen, dem Öffnen vielfältiger assoziativer Zugänge und damit flexiblen Neudefinitionen des Skulpturenbegriffes.

Parallel verwendet Kollnitz billige Ausschuss- und hochwertigste Materialien entweder unbehandelt oder in exklusivster Bearbeitung. Dies können Holzpaletten oder Schleifpapier ebenso sein wie Edelstahl, Fieberglas oder Glas. Die Ästhetik des jeweiligen Materials ist dabei ebenso wichtig, wie dessen Farbe, Oberflächenbehandlung oder Leitfähigkeit. Fragen der Statik, ambivalente Stand- oder Angelpunkte der oftmals fragilen Skulpturen verunsichern und loten bzw. messen den Raum gleichermaßen aus. Bewegung und Körperlichkeit, das heißt die räumliche Inanspruchnahme durch den eigenen Körper werden dabei ebenso angesprochen, wie Bedeutungsverwirrungen bewusst eingeleitet werden. Dies geschieht einerseits über das Einbauen einer Psychogrammatik oder von Situationskomik, die auf alltägliche Gegebenheiten reagiert. Andererseits ist es die Sprache, die Kollnitz nicht nur zerlegt und untersucht, sondern auch verfremdet und zu neuen Begriffen zusammensetzt, wodurch die Absurdität von Sinngebung und Bedeutung, die Vielfältigkeit der Assoziationsfähigkeit in eine Leichtigkeit überführt wird, die Zwischenräume öffnet, deren Qualität in der Spannung von Distanz und Nähe, von Erinnerung und gleichzeitig unmittelbarem Erleben und vom Konnex präziser Konstruktion und gestischer Freiheit liegt.

Elisabeth Fiedler