Pipilotti Rist

"I`m not the girl who misses much". Ausgeschlafen, frisch gebadet und hochmotiviert

02.06. - 02.07.1995

Bildinformationen

Laufzeit

02.06. - 02.07.1995

Eröffnung

01.06.1995, 19 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Peter Weibel

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Über die
Ausstellung

Zusatzinformationen

In Zusammenarbeit mit Kunstmuseum St.Gallen und dem Kunstverein Hamburg

Unterstützt von Pro Helvetia Kulturstiftung Zürich

Diese Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum St. Gallen und dem Kunstverein Hamburg erfolgte, focusiert die Schweizerin Pipilotti Rist als Videokünstlerin und Musikerin. Rists Arbeiten sind der Versuch, das Innenleben des Menschen zu visualisieren, es sind Spekulationen aus dem eigenen Körper heraus. Daher auch die korrekte Schreibweise: Pipilotti Rist, 167 cm. Es geht ihr um das .‚wilde“ (Frau-)Sein, d. h. „sich Gedanken zu machen über Normen und Konventionen und auch die Kraft zu haben, diese zu durchbrechen.“ (P. Rist)

Die Inszenierungen des Frauenkörpers in ihren Videobändern, zumeist des eigenen und dessen spezifische Körpersensationen, führen Traditionen der feministischen Körperkunst der 60er und 70er Jahre fort, aber in neuer und eigenständiger Weise. Formal, stilistisch, technisch. konzeptuell vermeidet sie paternalistische Konstruktionen der Weiblichkeit. Rist spielt in einem fröhlichen Anarchismus verschiedene, selbstverordnete (statt fremd bestimmte) Rollen. Sie spielt ein Mädchen, das sich der Norm nicht unter wirft, und daher ein „bad girl“ ist. Sie kontrolliert ihr Bild als Frau selbst, statt Bildern der Frau zu gehorchen. wie sie die standardisierten Massenmedien und eine autoritäre Kultur entwerfen. Sie parodiert höchstens satirisch und humorvoll entlarvend die männlichen Tropen. Dabei macht sich Rist die neuesten computergesteuerten Schnitt- und Bildtechniken zu Nutze. Künstlerisch geschieht dies durch neuartige Gleichungen zwischen dem Raum der elektronischen Medien und dem realen Raum der Architektur, zwischen dem medialen Raum des Blicks und dem materialen Raum des Körpers. Ihr Schwerpunkt sind daher Videoinstallationen, „weil da alles (Malerei, Technik, Sprache, Musik, Bewegung, miese, fließende Bilder, Poesie, Hektik, Ahnung vom Sterben, Sex und Freundlichkeit) Platz hat, wie in einer kompakten Handtasche“. (P. Rist).