Auch die Beschäftigung mit Kindheitserfahrungen und dem weiblichen Körper bildet einen thematischen Schwerpunkt in ihren Fotografien, Installationen, Zeichnungen und Schriftbildern. Immer wieder greift sie dabei auf Märchenmotive der Gebrüder Grimm zurück, die sie in ihrer symbolischen und psychologischen Plurivalenz untersucht und umdeutet.
In Sterrys Installation im Stiegenhaus der Neuen Galerie wird ein 10 x 5 m großer Vorhang an die Wand montiert, bedruckt mit ihrer Erzählung von "Prinzessin Dunkelschön", einer Paraphrase auf das bekannte Grimmsche Märchen "Rumpelstilzchen". Vergleichbar den Schriftbildern, die mit Sprach- und Wortspielen arbeiten und sich mit der Untersuchung der unterschiedlichen Kommunikationskontexte auseinandersetzen, wird hier der ambivalente Charakter der Märchenstruktur, sein dahinterliegendes Geheimnis bzw. der ihm innewohnende Abgrund dechiffriert und enttabuisiert.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Christa Steinle und einem Interview von Birgit Laback mit der Künstlerin.
Petra Sterry, geb. 1967 in Graz, lebt in Wien