Schon längst fungieren nicht mehr allein Museen als Präsentationsorte von Kunst. Heute sind wir mit einer Vielzahl von atypischen, nicht originären Ausstellungsorten konfrontiert, welche sich in aufgelassenen Industriehallen, leer stehenden Bürokomplexen oder sonstigen, vormals anderen Bestimmungen zugedachten Lokalitäten etabliert haben. Vor allem die junge, zeitgenössische Kunst findet hier temporäre Foren abseits des traditionell auratisierten Museumsraumes, wobei Kunst und Ort eine spezifische, sich einander bedingende Symbiose eingehen. In ihren Fotografien untersucht Natalia Nikitin eben dieses Zusammenwirken von Kunst und Ort. Die Aufnahmen sind keineswegs spektakulär, vielmehr entsprechen sie ihrem persönlichen Blick. Nikitin dokumentiert schnell, intuitiv, ohne Rücksicht auf ästhetische Formeln und bringt in ihren Momentaufnahmen den unmittelbaren Charakter des Erlebten zum Ausdruck.