Als Medienkünstler setzt sich Mischa Kuball, geboren 1959 in Düsseldorf, seit den 1980er Jahren in zahlreichen Interventionen im halböffentlichen und öffentlichen Bereich mit der Geschichte der Neuen Medien ebenso auseinander wie mit der Entwicklung und Rezeption von Geschichte selbst. Mittels Transformation und Verfremdung des Bekannten läutet Kuball transitorische Prozesse ein, die das Entstehen von Neuem aus Altem und vice versa vexierbildhaft und vielschichtig erlebbar machen. Er verwendet technische Hardware des 20. Jahrhunderts, wie Monitore, Scheinwerfer, Diaapparate, um diese als Mittler für temporäre Projektionen oder Installationen mit dem Ziel einzusetzen, die jeweilige Umgebung neu zu sehen oder zu verstehen. Statt auratischer Unantastbarkeit und Distanziertheit des Kunstwerks erweitert er in minimalistisch-konzeptueller Weise nicht nur die Empfänglichkeit der drei räumlichen Dimensionen um diejenige der Zeit, er schafft parallel dazu mit der entstofflichten Projektion von Zahlen, Zeichen und Bildern einen mentalen Raum, innerhalb dessen dem Betrachter eine partizipatorische Rolle zugeordnet wird.