In seinen installativen Arbeiten "sampelt" Michael Gumhold Gegenstände aus unterschiedlichen Herkünften und fügt sie in der Folge zu neuen ortsgebundenen Ensembles zusammen. So wird in seiner Ausstellung im Studio der Neuen Galerie aus ausrangierten Musikkassetten eine "Kassettendecke". Der semantische Zusammenhang verbindet die beiden Elemente zu einer neuen inhaltlichen Ebene. Die Skulptur wird für Gumhold, der als Bildhauer ausgebildet ist, zum Referenzmedium. Egal, ob es sich um ein Video handelt, das den Cellisten Fred Lonberg-Holm in seiner Garage wie in einem Künstleratelier zeigt, oder ob es ein aus billigem Holz nachgebauter Design-Klassiker ist, der hier zur Sitzbank erweitert wurde – alles ist auf das Medium Skulptur zurückzuführen. Der generell starke Bezug des Künstlers zur Musik knüpft an die performative Kraft dieses Mediums an, ähnlich wie seine Gegenstände den Skulpturbegriff ins Funktionale erweitern. Musik, Performance, Skulptur – eines ist hier latent im anderen vorhanden.