In Maria Lassnigs Kunst manifestiert sich ein grundsätzliches Thema, dem der Mensch von jeher gegenübersteht. Es ist die Frage nach dem Bild, die Frage nach dem Visuellen auf einer grundsätzlichen Ebene. Dabei ist zu beachten, dass sich die sichtbare Welt nur zum Teil als der Ort des Visuellen definieren lässt. Wesentlicher erscheint bei Lassnig die Erkenntnis, dass der menschliche Körper ein Medium darstellt, das Bilder generiert. „Endogene Bilder“, die aus dem Inneren des Menschen aufsteigen (Erinnerungsbilder, Traumbilder etc.) sind auch Gegenstand der Bildwissenschaft. Unter diesem Aspekt betrachtet, ergeben sich aus dem Werk Maria Lassnigs verblüffende Erkenntnisse. Ihr Werk wird so zur angewandten Bildkritik. Die Frage nach dem Ort der Bilder bzw. des Visuellen wird hier mit Vehemenz gestellt.
Die Ausstellung in der Neuen Galerie Graz präsentiert teils noch nie gezeigte Arbeiten der Künstlerin aus allen Schaffensperioden - ein Werk, das die Entwicklungen vom abstrakten Expressionismus bis zur gegenständlichen Malerei exemplarisch nachzeichnet. Die Personale thematisiert die Vorgänge der Bildwerdung der äußeren Realität sowie der Manifestation innerer Bilder.
Internationale Stationen
Die Personale Maria Lassnig. Der Ort der Bilder stieß auch international auf großes Interesse und war seit 2013 in unterschiedlichen Formaten in Deutschland, Belgien und den USA zu sehen. Wir danken den beteiligten Institutionen für die gute Zusammenarbeit!
MoMA PS1
9. März - 25. Mai 2014
Museum Dhondt-Dhaenens
27. Oktober 2013 - 19. Januar 2014
Deichtorhallen Hamburg
21. Juni - 8. September 2013