Die Otto Mauer-Preisträgerin des Jahres 1995 Maria Hahnenkamp (geb. 1959 in Eisenstadt, lebt in Wien) zeigt im Studio der Neuen Galerie eine Rauminstallation, bestehend aus 16 Farbfotografien, in die wie auch in die Rahmen aus weißem Fotopapier eine florale Textur gestichelt ist und die in 16 weißen Vitrinen mit konvex gewölbten Gläsern präsentiert werden. Das fotografische Motiv bilden weiße Faltenwürfe über einem weiblichen Körper als eine Untersuchung der Grenzen zwischen Existenz und Nicht-Existenz, zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, zwischen Präsenz und Absenz der Frau. Die Falte wird nicht nur als Ahnung weiblicher Körperlichkeit dargestellt, sondern als Stoff, der den Körper verdeckt, der Körper erscheint als verdeckter Signifikant, der Stoff als Scharnier zwischen dem materiellen Körper und dem diskursiven imaginären. Durch die Einführung eines spezifischen Fragmentes des Frauenkörpers, nämlich der Falte, vollzieht sie eine feministische Subversion und verweist auf den Körper als Zeichen, verweist ihn in das Reich des Symbolischen und Imaginären. Ihr Feminismus ist gekennzeichnet durch Anti-Essentialismus, ihre Kunst zeigt nicht ein von der Natur gegebenes Bild der Frau, sondern ein sozial konstruiertes.