Der 1954 in Tetuan (Marokko) geborene Spanier Kike Garcia Roldan studierte Philosophie in Madrid und übersiedelte 1987 nach Wien, um bei Prof. Peter Weibel an der Hochschule für angewandte Kunst “Visuelle Mediengestaltung“ zu studieren. Zuvor war er beim Spanischen Fernsehen als Regieassistent tätig.
Roldan ist der erste von 5 jungen Videokünstlern aus der Klasse Weibel, die im heurigen Jahr mit Fotoarbeiten oder Videoinstallationen im Studio der Neuen Galerie gezeigt werden. Kike Garcia Roldan zieht in den 6 aufgestellten Fotoarbeiten eine Spur zwischen Video-Installation und Fotografie. Seine Fotografien sind nicht dokumentarische Abbildungen von Video-Installationen, sondern die Video-Installationen wurden eigens für das Foto als Sujet inszeniert. Statt natürlicher Landschaften fotografiert Roldan künstliche technische Apparate. Der formale Aspekt, die Beziehung von Farbe, Form und Licht wird dabei besonders betont. Roldans Interesse gilt den verschiedenen Formen, die sich durch die bestimmten Stellungen der Monitore im Raum zueinander ergeben. TV-Apparate beleuchten sich gegenseitig und schaffen Gassen aus Licht und Schatten. So entsteht Architektur durch Licht, die Roldan fotografiert. Deswegen der Titel “Foto-Ambiente“. Die Medienkunst - Videokunst - greift Themen der Malerei auf, die mit anderen Mitteln analytisch und axiomatisch begründet und dadurch explizit werden. Monet hatte ein neues Kapitel der Malerei - reine Farbe, reine Form, reines Licht, reine Zeit - aufgeschlagen, das das 20. Jahrhundert bestimmen sollte. Die Fotografie macht die implizite Kohärenz von Farbe und Licht, von Farbe und Zeit, von Farbe und Form, explizit. Indem sich Roldan des Fotos und des TV-Apparates, die künstliche Bilder von künstlichen Welten schaffen, als Medium bedient, kann er das reine Spiel der reinen Farbe, des reinen Lichts, der reinen Zeit vor Augen führen.