56 weiße reflektierende Platten in der Größe 50x50 cm legt die Wiener Künstlerin Katarina Matiasek (geb. 1965, 1994 Diplom an der Hsch. f. Ang. Kst.) am Boden des Galerieraumes zur Situation eines überdimensionierten Memory - Spiels aus. Von zwei an der Decke montierten Videokameras trifft auf zwei Platten je eine synchrone 16mm Projektion, deren Motive Schmetterlinge sind (und imaginär der verdeckten Karten). Dort, wo ein Bild zu sehen ist, handelt es sich gleichsam um aufgedeckte Karten des Spiels. Durch Kurzschnitt zum Flattern gebracht, verweigern die ursprünglich statischen Schmetterlings-Einzelkader in der Animation als Motiv den typologischen und somit mnemotechnischen Zugriff in einen “what-you-see-ist-what-you-get“. Sie setzt damit die Tradition der Fusion von Gedächtnisbildern und Gedächtnisräumen auf technischer Ebene fort. Das Memory-Spiel ist jedoch prinzipiell unlösbar, weil bei dieser Mnemotechnik die künstliche Technik (computergesteuerte Bildprojektion) schneller ist als das natürliche Gedächtnissystem (Auge und Gehirn). Die technische Simulation verhindert den Betrachter als Gewinner im Spiel ‚ sie wird zum Spielverderber.