Herbert Türk – Unschuldige Moderne

Gebrauchsgrafik, Zeichnungen, Gouachen und Aquarelle

26.10. - 03.12.2006

Bildinformationen

Laufzeit

26.10. - 03.12.2006

Eröffnung

25.10.2006, 18 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

Kuratiert von

Günther Holler-Schuster, Peter Peer

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Über die
Ausstellung

Hofgalerie der Neuen Galerie Graz


Zusatzinformationen

Ort: Hofgalerie der Neuen Galerie Graz

Herbert Türk (geb. 1925) ist einer der letzten Gebrauchsgrafiker der alten Schule, der seine Anfänge noch im traditionellen Plakat besitzt, dessen Werk jedoch nicht minder auch die Anforderungen technischer Neuerungen und ästhetischer Wertewandel mittrug.

Herbert Türk begann mit der Gebrauchsgrafik in einer Zeit, als die Fernsehwerbung und die bewegten elektronischen Displays in den Städten noch in ferner Zukunft lagen. Damals, in den fünfziger Jahren, waren Plakate die dominierenden visuellen Zeichen eines Ortes, den wir heute den "öffentlichen Raum" nennen. Nach der Ausbildung an der Grazer Kunstgewerbeschule wurde er Mitarbeiter Hanns Wagulas, seines ehemaligen Lehrers, zugleich eines der führenden Gebrauchsgrafiker Österreichs. Sehr bald jedoch konnte Herbert Türk seinen Ruf als eigenständiger Grafiker festigen, was sich in einer wachsenden Zahl von Aufträgen niederschlug. Zu seinen frühesten Auftraggebern zählte das Fremdenverkehrsamt des Landes Steiermark, für das Türk auch die folgenden Jahrzehnte tätig war. Später kamen Auftraggeber aus Wirtschaft und Industrie hinzu, u. a. Pewag, AVI, Reininghaus und Desserta, sowie Vertreter der Printmedien wie die Tagespost, die Kleine Zeitung und die Neue Zeit. Des weiteren war Herbert Türk auch als Ausstellungsgestalter aktiv. Als sich die Fotografie (vor allem im Zusammenhang mit der Verbreitung des Prospekts) als werbewirksames Medium immer mehr durchzusetzen begann, suchte Türk eine Verbindung mit traditionellen graphischen Mitteln, wobei er u. a. Fotos als "gestaltendes Element in Kombination mit Farbflächen" (H. Türk) einsetzte, ein hierorts neuer Weg.

Herbert Türk war aber auch, sofern es die Zeit des vielbeschäftigten Graphikers zuließ, als Maler tätig. Nach dem Krieg erwuchs seine Begeisterung für die Moderne; im Atelier Wagulas sah er Originale von Marquet, Kokoschka und Böckl sowie Drucke von Picasso und Matisse, er lernte auch die lokale Vielfalt schätzen und kennen, war beeindruckt von den Arbeiten eines Kurt Weber und Alfred Wickenburg. Neben Werken, die seine Auseinandersetzung mit dem Kubismus zeigen, schließt er vor allem an jene expressive Gegenständlichkeit an, welche in der Steiermark insbesondere im Werk Rudolf Szyszkowitz' einen ihrer bekanntesten Vertreter gefunden hat.