Franz Kapfer

2002–2003

16.04. - 23.05.2004

Bildinformationen

Laufzeit

16.04. - 23.05.2004

Eröffnung

15.04.2004, 18 Uhr

Ort

Neue Galerie Graz

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Über die
Ausstellung

Studio der Neuen Galerie Graz


Zusatzinformationen

Ort: Studio der Neuen Galerie Graz

Mit Franz Kapfers Ausstellung "2001–2003" setzt die Neue Galerie Graz eine gerade begonnene Ausstellungsserie fort, die sich mit Formen der Skulptur auseinandersetzt. Exemplarisch werden dabei einige Positionen vorgestellt die in ihrer Gleichzeitigkeit nebeneinander existieren, jedoch verschiedene grundsätzliche Ansätze liefern.

Mit Kapfers Ausstellung ist eine Hinwendung zum Performativen erreicht, wie sie in einer jungen und jüngsten Generation von KünstlerInnen zur Zeit auffällig ist. Liveauftritte, inszenierte Fotografie und Skulpturen als Instrumente einer Handlung sowie bühnenbildartige Aufbauten dominieren in seinen Überlegungen. In spielerisch-erzählerischer Art nähert sich der Künstler dem Themenkreis an. Sein starkes Interesse für Denkmäler und kultische Zusammenhänge führt ihn zurück zu den ursprünglichen Aufgaben dieser Kategorie. Kriegerdenkmäler und Plastiken im Zusammenhang mit den katholischen Ritualen, sind vielfach die ersten Kunstwerke, die für ein am Land aufgewachsenes Kind auffällig, oft sogar prägend, sind. Dazu kommen oft noch Heldenkult und Berichte von historischen "Großtaten", die aus Sagen, Mythen und der Landesgeschichte stammen.

Franz Kapfer hat all diese Einflussebenen bebündelt in eine biografisch bestimmte Familiengeschichte. Großvaters Kunstsinnigkeit und amateurhafte Ausübung der selben, sowie der "Einzug König Etzels in Wien" (nach Egger-Lienz), die Geburt einer Tochter und die danach wiedergefundene Sexualität, die durch "Prangstangen" (im Lungau verwendete blumengeschmückte Holzstangen) beschworen wird - das alles läuft in Kapfers ästhetischen Überlegungen zusammen. Diese "Prangstangen" hat er aus bunten Plastikflaschen, die er durch erhitzen verformt hat, gebaut. Ein Hauch von Muranoglas trifft auf eine besonders humorvolle Paraphrase der "Arte Povera". Letztlich wird am Leopoldsberg ein Bäumchen gepflanzt für die gerade zur Welt gekommene Tochter des Künstlerpaares. Als Teil des mythischen Geschehens ist dieses Ritual als Video in der Ausstellung zu sehen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Roger M. Buergel und einem Gespräch zwischen Heidi Schatzl und Ruth Noack.