Im Mittelpunkt des steirischen herbst ’22 steht eine Ausstellung in beiden Flügeln des ersten Stocks der Neuen Galerie Graz. Historische Werke aus der Sammlung der Galerie treffen auf Projekte zeitgenössischer Künstler*innen, die eine neue Lesart der Sammlung durch das Prisma unbeachteter Kriege, verborgener Geschichte und verdrängter Konflikte bieten.
Bereits in der Vergangenheit wurden die Sammlungen der Neuen Galerie Graz – teilweise im Rahmen des steirischen herbsts – neu beleuchtet, oft auf der Suche nach Formen und Medien, die die moderne und zeitgenössische Kunst vorwegnehmen. Diesmal liegt der Schwerpunkt auf Arbeiten, die in einer auf die Moderne zentrierten Kunstgeschichte meist im Schatten geblieben sind: Werke des 19. und 20. Jahrhunderts, die aufgrund ihrer figurativen und narrativen Qualitäten vernachlässigt wurden. Sie werden mit zeitgenössischen Werken – die meisten von ihnen neu in Auftrag gegeben – in verschiedenen Medien zusammengebracht. Diese liefern künstlerische und kuratorische Kommentare zu ominös-friedlichen Kunstwerken und verstärken die Echos nicht allzu lange zurückliegender Schlachten und deren weitreichender Folgen.
Zur Eröffnung erscheint ein detaillierter Ausstellungsführer, der kostenlos in der Neuen Galerie Graz und im Besucher:innen- und Pressezentrum des steirischen herbsts erhältlich ist.