Dominik Steiger, der Literat, Dichter, Musiker, Performer, Zeichner, Maler, Collagist, Fotograf und Bricoleur, wäre im Oktober 2020 80 Jahre alt geworden. Das BRUSEUM widmet dem zu früh Verstorbenen, dem zu wenig Beachteten, dem zu gern Übersehenen eine retrospektive Ausstellung und richtet den Fokus auf seine performativen und zeichnerischen Arbeiten.
Im Umkreis der Wiener Gruppe hat er zur Literatur, im Dunstkreis der Wiener Aktionisten zur Kunst und im Einflusskreis von Joseph Beuys und Dieter Roth zum ergebnisoffenen Experiment gefunden. Das Spiel mit dem Dilettantismus, das Kokettieren mit dem Naiven, das Profanieren des Etablierten, das Experiment als Prinzip und der Entwurf als Programm – das zeichnet das Schaffen von Dominik Steiger aus.
Die Ausstellung im BRUSEUM ist nur folgerichtig, denn es war Günter Brus, der in der Schastrommel 12 als Erster seine „biometrische Texte“ genannten Zeichenversuche veröffentlicht hat. Mit Brus schreibt und zeichnet er 1974 den ersten „Zwoman“ Jeden jeden Mittwoch und mit Brus teilt er nicht nur den Hang zum obsessiven Zeichnen, sondern auch die Leidenschaft für Sprachspiele und Wortneuschöpfungen.
Die Ausstellung im BRUSEUM versammelt die wichtigsten Arbeiten von Steigers umfangreichen Schaffen und zeigt nicht nur die Entwicklungen und Traditionslinien in seinem mannigfaltigen und rhizomatischen OEuvre, sondern auch seine zahlreichen Kollaborationen.