David Reumüller – Künstler und Musiker – zeigt hier eine performative Installation, in der es um zentrale Fragen der Identitätsbildung und des Starkultes geht, die fiktive Biografie eines real existierenden Fans und Schauspielers – Johnny Silver alias Johannes Silberschneider. Er verdichtet die ohnehin schon vielschichtige Zusammensetzung einer speziellen Identität, die sich am Ende nicht aufklären lässt, noch weiter. Mit „Superposition“ beschreibt man in der Physik die Überlagerung physikalisch gleicher Größen.
Im Fall Johnny Silver dürften sich die verschiedenen Ebenen auch tatsächlich nicht gegenseitig behindern, was die Grundvoraussetzung für eine „Superposition“ ist. Man erfährt dadurch nicht nur etwas über den scheinbar vergessenen Star, sondern selbstverständlich werden auch Mechanismen sichtbar, die als Dekonstruktion von Identitätsbildung im Allgemeinen verstanden werden können.
Zusätzlich scheint für Reumüller das Spekulieren darüber, was es mit dem Mythos Johnny Silver auf sich hat, ein wesentlicher Aspekt seiner Konzeption zu sein. Der Imaginationsraum bietet sich hier als der eigentliche Schauplatz der Realität an.