Christoph Weber interessieren Realitäten und deren Wahrnehmung, Untersuchungen von Begriffen, Ordnungssystemen und festgelegten Vorstellungsmustern, unterschiedliche Materialien wie Wachs, Beton, Eisen, Kohlefaser oder Karton und deren Bedeutungsträgerschaft. Ausgehend vom Medium der Fotografie über Zeichnung, Video, Tonband, Architektur und Eingriffe im öffentlichen Raum entwickelt Weber einen neuen Skulpturenbegriff, der die Einlösbarkeit von formalen wie inhaltlichen Versprechungen reflektiert. In konzeptueller Arbeitsmethodik entstehen dabei sinnlich erfahrbare, den jeweiligen Raum einnehmende Resultate, die zwischen Raumzeichnung, Kulisse, Objekt und Skulptur oszillieren.
Progressive Zerstörung konditionierter Begrifflichkeiten, wie der Architekturzeichnung oder manipulativer Filmsequenzen gehören ebenso zu seinem Repertoire wie die Untersuchung vorgegebener Bedeutungs- und Funktionszusammenhänge einer modernistischen und utopistisch eingesetzten Täuschungstechnologie, wie z.B. das optische Vertrauen in gefakete Oberflächenstrukturen oder banale Dialoge, die er in ihrer monumentalen Anmutung als akustische Skulptur noch einmal überhöht. So verdichtet er das Verhältnis zwischen Raum, Zeit, Bild und Ton; dabei verunsichert und erweitert er in Anlehnung und Weiterführung des Matrix-Baudrillard-Zitats "Willkommen in der Wüste des Realen" das Orientierungsbewusstsein des Betrachters ebenso wie dessen Sinn für Wirklichkeit.