Die Arbeiten von Beatrice Stähli beziehen sich auf das Verhältnis von Tier und Mensch. Das Tier ist dabei aber ein indexikalisches Zeichen, nicht wie bisher, zum Beispiel im malerischen Expressionismus, ein Symbol. Als Index verweist das Tier auf die Beziehung der Menschen untereinander und zur Natur. Die Grausamkeit, die dabei zutage kommt, verrät “das Unbehagen in der Kultur“ (S. Freud), jene Aggressivität, jenen Bereich im Menschen - und nicht in der Natur -, die die Kultur nicht domestizieren kann.
Im Umgang mit dem Haustier, aller Behaglichkeit und Biedermeierlichkeit entkleidet, das ist die künstlerische Leistung von Beatrice Stähli, das Verdrängte, Verborgene wieder ans Licht zu bringen und zu entbergen - zeigt sich der Umgang des Menschen mit seinesgleichen. Die künstlerischen Arbeiten von Beatrice Stähli gehen einen neuen Weg in der Konzept- und Objektkunst, vergleichbar der Direktheit eines Damien Hirst aus England.
Peter Weibel