Anna Steiner wird 1943 in Viškovci in Kroatien geboren und kommt als Vertriebene mit Kriegsende nach Österreich. Am Rande eines Fußballfeldes in Lannach lernt sie Ende der 1950er-Jahre Günter Brus kennen und ist seit 1961 seine Frau, Partnerin, Managerin, Muse, Co-Akteurin seiner Aktionen, sein ultimativer Rückhalt und seine schärfste Kritikerin.
Aus einfachsten Verhältnissen kommend, stößt sie in Wien in das Zentrum der Avantgarde vor und gerät in einen Strudel aus medialer Vorverurteilung und gesellschaftlicher Entrüstung, der auch ihr einiges abverlangt. Sie wird Co-Akteurin und Gesprächspartnerin nicht nur für Brus, sondern auch für Otto Muehl und Rudolf Schwarzkogler und durch ihr intuitives Verständnis für die künstlerischen Anliegen und durch ihr mutiges Engagement zu einem wesentlichen Mitglied des Wiener Aktionismus. Dass auch ihre ursprüngliche Profession als Schneiderin Eingang in die Kunst findet, ist eine der vielen Facetten dieser Ausstellung.
In dieser Ausstellung werden sensible Inhalte gezeigt. Für nähere Informationen und Altersempfehlungen steht Ihnen das Team der Neuen Galerie gerne zur Verfügung.