Günter Brus. Max Klinger

Stück je 6,00 €

...erscheint anlässlich der Ausstellung „Günter Brus - Max Klinger: Konfluenzen & Differenzen. Druckgrafische Zyklen aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz" Bruseum/ Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, 05.03.-07.06.2009

 

Kuratorin : Anke Orgel
Graz: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, 2009
80 Seiten: zahlr. Ill.; Format 22 x 20 cm.
ISBN 978-3-902241-44-6

 

Das BRUSEUM in der Neuen Galerie Graz wagte eine Konfrontation, deren Absicht das Erkennen subtilen Einklangs ist – bei gleichzeitiger Dissonanz. Obwohl das Schaffen von Günter Brus (*1938) unter keinem direkten Einfluss Max Klingers (1857–1920) steht, so verweisen sie doch beide auf gemeinsame Geistesgrößen aus Kunst, Philosophie und Wissenschaft wie Goya, Novalis, Nietzsche und Darwin. Ein gemeinsames Interesse an der menschlichen Existenz schafft ein Fundament für verwandte inhaltliche Fragestellungen. Eine von Klinger forcierte Diskontinuität im inhaltlichen Aufbau seiner grafischen Zyklen, die zu einer fortwährenden Umlenkung der Erzählrichtung führt, findet in den Bild-Dichtungen Günter Brus’, die auf einer Autonomie der einzelnen Blätter sowie autonomen, allenfalls assoziativen, Bild- und Textpassagen beruhen, eine Entsprechung. Nur die Zeichnung und Druckgrafik, von Klinger „Griffelkunst“ genannt, schienen diesem geeignet, nicht nur die äußere Wirklichkeit zu veranschaulichen, sondern gleichzeitig den „inneren Blick“ zu bannen. Der so entstehende „Doppelblick“ ist imstande, Realität mit Irrationalem zu verbinden und der Darstellung Poesie zu verleihen. An ausgesuchten Grafiken von Günter Brus („Triptychon (Große Erdangst)“, 1982; „Landläufiger Tod“, 1984; „Liebeslächeln und Hohngelächter“, 1991; „Tripytchon (Nie wieder Nächstenliebe)“, 1993; „Kurzschluss“, 1990; „Kieler Sp(r)ottdrossel“, 2000; „Keine Feuerwehr vermag einen Vulkan zu drosseln“, 2004) und Max Klinger („Intermezzi“, 1881; „Vom Tode I“, 1889) aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz kann auch im begleitenden Katalog mit Texten von Anke Orgel und Birgit Prack deren Wesensverwandtschaft nachgespürt werden.