Akzent Ungarn. Ungarische Kunst aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz

Stück je 22,00 €

... erscheint anlässlich der Ausstellung „Akzent Ungarn – Ungarische Kunst aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz
27.06. - 06.09.2009

 

Hg. Christa Steinle; Peter Peer
Graz: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum 2009
255 Seiten: zahlr. Ill.; Format 27 x 23,5 cm.
ISBN 978-3-902241-49-8

 

Ausstellung und Katalog „Akzent Ungarn“ verfolgte zwei Anliegen: Zum einen sollte ein Überblick über die ungarische Kunst des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts geboten werden. Obwohl dabei nicht der Anspruch auf ein lückenloses kunstgeschichtliches Resümee erhoben werden konnte, lassen sich zentrale Entwicklungslinien dennoch sehr gut ablesen. Das andere Ziel bestand darin, den Aspekt dieses Sammlungsbereiches selbst hervorzuheben. Die Ausstellung kann damit auch als Fortsetzung der letztjährigen Schau „Viaggio in Italia. Italienische Kunst 1960 bis 1990 aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz“ und somit eines programmatischen Anliegens gesehen werden, die Aktivitäten der Neuen Galerie als Brennpunkt der mittel-europäischen Avantgarde seit den 1960er Jahren zu dokumentieren. Nach einem historischen Blick auf die ungarische Kunst der Zwischenkriegszeit, die zu den hervorragendsten Phänomenen der internationalen Avantgarde zählte und die in wesentlichen Bereichen den Grundstein für die ungarische Kunst nach 1945 legte (vor allem in der postgeometrischen und postkonstruktiven Malerei) teilen sich Ausstellung und Katalog in sechs Abschnitte: Am Anfang stehen Formen geometrischer und konstruktiver Abstraktion, ein Kerngebiet ungarischer Kunst. Eine Sonderform geometrischer Abstraktion manifestierte sich in der Auseinandersetzung mit „Optischen Illusionen“. Das prägende Erbe geometrischer und konstruktiver Kunst wurde auch in Bereiche einer gestisch-expressiven Malerei übernommen. Der ungarische Neoexpressionismus zeichnet sich durch zwei formal unterscheidbare Tendenzen aus, deren eine durch eine Heftigkeit des Gestischen gekennzeichnet ist, oder durch eine auffallende Reduktion der malerischen Mittel, welche an die Grenzen der Monochromie stößt. Breiten Raum in der ungarischen Malerei nimmt der Überbegriff „Individuelle Mythologien“ ein. Ihre Vertreter setzen sich mit persönlichen und allgemeinen Lebensumständen auseinander, mit Geschichte und Gegenwart, Religion und Philosophie, wobei immer auch Bezüge zur Kunstgeschichte, zur politischen Ikonografie und zu Systemen medialer Inszenierung hergestellt werden. Der Katalog enthält neben Essays von Julia Fabenyi, Lorand Hegyi, Peter Peer, Christa Steinle und Peter Weibel auch ein Verzeichnis des Sammlungsbestandes, Biografien der Künstler und einen Dokumentationsteil über die „Internationalen Malerwochen in der Steiermark“, die Trigon-Biennalen und Ausstellungen ungarischer Künstler in der Neuen Galerie.