OBJEKTSALON #22

Abrisswut und Bauboom: Graz um 1900

06.09.2018

Bildinformationen

Datum

06.09.2018

Uhrzeit

18:00 - 19:00

Ort

Museum für Geschichte

Treffpunkt

Museum für Geschichte, 1. OG, Sonderausstellung Peter Rosegger, Waldheimat und Weltwandel

Kosten

Eintritt frei

Alle anzeigen

Über die
Veranstaltung

Objektsalon mit Sammlungskurator Ulrich Becker in der Ausstellung "Peter Rosegger. Waldheimat und Weltwandel"


Zusatzinformationen

 

Um unserem Publikum Vielfalt und Qualität der Bestände der Kulturhistorischen Sammlung näher zu bringen, werden in unserem Format OBJEKTSALON ausgewählte Stücke von Sammlungskurator Ulrich Becker vorgestellt.

 

Graz gegen Ende der Donaumonarchie: Die alten Befestigungen haben längst ihren Sinn verloren und sind gefallen. Die Stadt liegt ganz im Trend der Zeit, damals wie heute: Sie wächst. Schon Jahrhunderte zuvor hatten - wie in Wien -  Vorstädte außerhalb des Mauerrings bestanden, deren Bebauung die alten Zugangsstraßen säumte, bisweilen nur zwei Geschosse hoch. Nun aber verdichtet sich die Textur. Aus Brachflächen werden bebaute Viertel. In kurzer Zeit entsteht ein anderes Graz, jenseits von „Alt-Graz“, das Peter Rosegger seine „liebe Stadt“ genannt hatte und bis heute Markenzeichen der Murmetropole geblieben ist – obwohl oder gerade weil sich alles verändert, damals wie heute.

Aber auch der Kern ist von Veränderung betroffen. Ganze Straßenzüge verändern ihr Gesicht. Gründerzeitliche Großbauten schieben sich in das enge Geviert. Ihr Ornamentprunk, den Musterbüchern der Zeit mit ihrer Vorliebe fürs „Altdeutsche“ entnommen, übertönt vorlaut die einstige Harmonie. Das schillerbegeisterte Graz scheint dem Wort des alten Attinghausen aus Wilhelm Tell zu folgen: „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit/ und neues Leben blüht aus den Ruinen.“  Wie einmal die Zeit der Ruinen aussehen wird, ahnt um 1900 freilich noch niemand.

 

Für Teilnehmer/innen an der Veranstaltung findet um 17.00 Uhr eine kostenlose Führung durch die Ausstellung Peter Rosegger. Waldheimat und Weltwandel statt.