Die Kinematografie zählt zu den zahlreichen Innovationen, die im 19. Jahrhundert entstanden sind. Sie ermöglichte es, Bilder nicht nur zu konservieren, sondern diese auch in Bewegung zu setzen und so die Wahrnehmung zu überlisten. Im Kino gelangte nun die ganze Welt in unmittelbare Reichweite: Reproduktionsfähige Traumwelten sorgten fortan für Abwechslung und Zerstreuung, menschliche Bedürfnisse und Sehgewohnheiten änderten sich grundlegend. Filme haben von Anfang an Bilder von Menschen, Städten und Landschaften eingefangen und entworfen – dokumentarisch und fiktional, kritisch und geschönt. Sie machen deutlich, wie sehr bewegte Bilder unsere Vorstellungen von Vergangenheit bestimm(t)en und noch immer prägen.