Fragmente des „Grazer Stadtfilms“

1920er-Jahre

Der steirische Filmpionier Fritz Muchitsch, Sohn des langjährigen Grazer Bürgermeisters Vinzenz Muchitsch, produzierte in den 1920er-Jahren mit seiner Firma „Werbelicht“ Filme, vor allem im Auftrag der Stadtgemeinde Graz. Sein größtes Projekt war der „Grazer Stadtfilm“, eine umfassende filmische Dokumentation des Grazer Stadtlebens in den 1920er-Jahren.

„Die Aufbauarbeiten der Stadtgemeinde Graz“ (Ausschnitt)

Werbelicht – Werbefilmabteilung der Grazer Freilichtspiele,
Auftraggeber: Stadtgemeinde Graz, ca. 1926–1928
35mm, s/w und viragiert, stumm, 15´42˝

„Städtische Feuerwehr“ (Fragment)

Werbelicht – Werbefilmabteilung der Grazer Freilichtspiele, Auftraggeber: Stadtgemeinde Graz, ca. 1926–1928
35mm, s/w und viragiert, stumm, 6´22˝

„Die Fürsorge des Jugendamtes der Stadtgemeinde Graz“ (Fragment)

Produktion: Werbelicht – Werbefilmabteilung der Grazer Freilichtspiele, Auftraggeber: Stadtgemeinde Graz
35mm, s/w und viragiert, stumm, ca. 1926–1928, 11´59˝

Dieser frühe Imagefilm wurde vermutlich anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums der Stadt Graz 1928 im Theaterkino uraufgeführt und präsentiert das „Rote Graz“, die Leistungen der Stadtgemeinde, jene kommunalpolitischen Einrichtungen, die nicht nur für die damalige Zeit fortschrittlich waren.

Der leicht brennbare und chemisch instabile 35mm-Nitrofilm mit einer Länge von rund 6.000 Metern wurde in einem eigenen Stollen aufbewahrt, trotzdem galt er lange Zeit als verschollen. Durch Zufall hat Fritz Muchitsch selbst Teile des Films auf einem Flohmarkt wieder aufgefunden, gekauft und 1986 den Multimedialen Sammlungen als Schenkung überlassen. Um die längerfristige Erhaltung dieses wertvollen filmischen Erbes zu gewährleisten, wurden die Nitrofilmfragmente bereits in den 1990er-Jahren auf moderne Trägermaterialien umkopiert – die Originale lagern heute im Nitrofilmdepot des Filmarchivs Austria.

Im Schaudepot des Museums für Geschichte sind folgende Filmfragmente des „Grazer Stadtfilms“ zu sehen: