Die Multimedialen Sammlungen und das Filmarchiv Austria haben die Aufarbeitung des audiovisuellen Erbes der Stadt Graz in Angriff genommen. Neben Wien verfügt die steirische Landeshauptstadt über die umfassendste filmische Dokumentation des Stadtlebens im 20. Jahrhundert. Sensationelle Funde wurden in Bezug auf die meist nur fragmentarisch überlieferte Periode der Stummfilmzeit gemacht. Diese historischen Filmdokumente – meist auf dem schwer gefährdeten Trägermaterial Nitrozellulose – konnten im Zuge des Projektes umkopiert, restauriert und digitalisiert werden. Viele dieser Aufnahmen zeigen Orte, die aus dem heutigen Stadtbild verschwunden sind – hier verlebendigen sich Alltags- und Lebenswelten, die man bis dato nur von historischen Fotografien kannte.
Ein Großteil dieser raren Filmdokumente wird im Rahmen der dreiteiligen DVD-Edition „Graz in historischen Filmdokumenten“ veröffentlicht.
Während der erste Teil dieser audiovisuellen Graz-Chronik Filmdokumente aus den Jahren 1914−1933 präsentiert und vor allem die „kommunalsozialistische Filmproduktion“ in Graz in den Mittelpunkt stellt, beschäftigt sich „Graz 1934–1945“ mit der Geschichte der steirischen Landeshauptstadt in Zeiten von autoritären, faschistischen Regimen. Dabei wird filmisches Propaganda-Material mit Amateurfilmaufnahmen aus den eigenen Sammlungen sowie aus Privatbesitz ergänzt.