Franz II./I.

aus dem Jahr 1812

Büste von Franz II./I. im Stile eines antiken Herrschers.

Franz II./I. (reg. 1792–1835, ab 1804 als Franz I. von Österreich) erscheint hier in schlichter Toga in der Art eines altrömischen „pater familias“. Sie ist Ausdruck eines absoluten, keinerlei Reformbereitschaft duldenden Herrschaftsverständnisses und spiegelt die Selbsteinschätzung als strenger, aber gerechter Gesetzgeber nach antikem Vorbild wider. Zum Ausdruck kommt dies auch in der Devise des Kaisers: „Iustitia fundamentum regnorum“ (= „Gerechtigkeit ist die Grundlage der Reiche“). Die besondere Lebensnähe des Porträts, das auf einem Modell des Wiener Bildhauers Johann Nepomuk Schaller beruht, geht ebenfalls auf römische Muster zurück. Der betont prunklose Aufzug soll Sparsamkeit und Selbstlosigkeit des sich gerne volksnah gebenden Monarchen demonstrieren und entspricht dem Tugendideal des Klassizismus. Die Büste fand entsprechende Verbreitung: Ein weiteres Exemplar befindet sich im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.