1968 wurden die ersten Buchteln im Backofen des damals neu eröffneten „Gasthaus zur Sonne“ im oststeirischen Wenigzell gebacken. Zu Anfang waren es noch eher kleine Buchteln, wie sie von Maria Fürntrath, der „frischgebackenen“ Wirtin, auch schon zu Hause am Bauernhof gemacht wurden. Schon bald wurden ihre Buchteln größer und größer, und ihr Gasthaus bereits Anfang der 1970er-Jahre von den begeisterten Stammgästen liebevoll „Buchtelbar“ genannt.
Der eigentliche Namensgeber, so verrät die Seniorchefin, war ein Nationalrat aus Wien, der hier im Joglland gerne zur Sommerfrische weilte und dieser aus Böhmen stammenden Germmehlspeise – gefüllt mit fruchtiger Marillenmarmelade und mit Vanillesoße serviert – sehr zugetan war.
Anfang der 1980er-Jahre wurden in Wien über 50 Meinl-Filialen mit Germspezialitäten (Riesenbuchteln, Egerländer, Nusskipferl und Mohnstriezerl) beliefert und sogar noch eine weitere Gaststätte betrieben.
Fast drei Millionen Buchteln wurden bis heute in der Buchtelbar gebacken. Würde man diese übereinanderstellen, ergäbe dies 1.500 Mal die Höhe des Eifelturms. Beachtlich ist auch die Zutatenliste, die man hierfür benötigt: zwei Millionen Eier und 280.000 Kilogramm Mehl.
Die Buchtelbar wird heute in zweiter Generation von Jolande Sedlak geführt und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Der Familienbetrieb ist nach wie vor ein beliebtes Ausflugsziel, insbesondere für Busreisegruppen und Motorradfreunde.