In den 1990er-Jahren ebbten die kommerziellen Erfolge der großen steirischen Pop-Bands ab und heimische Musik war im wichtigsten Pop-Sender Österreichs Ö3 nur noch selten zu hören.
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In den 1990er-Jahren ebbten die kommerziellen Erfolge der großen steirischen Pop-Bands ab und heimische Musik war im wichtigsten Pop-Sender Österreichs Ö3 nur noch selten zu hören.
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Zugleich wurden Instrumente und Aufnahmemöglichkeiten leistbarer und Musik damit zumindest ein wenig demokratischer. Es entstand eine Vielzahl an neuen Bands, meist aus der alternativen Szene kommend. In fast allen Gemeinden gab es Rock-, Pop-, Indie-, Punk-, Metal- und Hardcore-Bands. Einige davon wurden auch international wahrgenommen, etwa „Orange Baboons“, „Sans Secours“ und „Fetish 69“. Geprägt waren sie oft von den nun leichter erhältlichen Tonträgern und seit 1995 vom Radiosender FM4. Auch der Fernsehkanal MTV erreichte in den 1990er-Jahren fast jedes steirische Jugendzimmer. Davon beeinflusst, produzierten viele Bands Musikvideos, die ebenfalls über die Landesgrenzen hinauswirkten. Die neuen Synthesizer- oder Drumcomputer-Sounds der 1980er-Jahre öffneten in den 1990er-Jahren auch in der Steiermark ein breites Experimentierfeld.
Die Formation „Schlauch“ baute mit akustisch abgenommenen Industrieabfällen oder Alltagsgegenständen ganze Rauminstallationen, in denen sie agierte. Nicht zuletzt eroberte der Computer in diesen Jahren endgültig die Musikwelt – als Soundlieferant, Aufnahmegerät und erstmals auch als Live-Instrument. Der Prozess von der Komposition zur Produktion änderte sich vollkommen und konnte nun von einer Person durchgeführt werden. Auf erste Experimente mit dieser Innovation folgten Kompositionen, die ohne Computer nur schwer oder gar nicht möglich gewesen wären. Aus der Band „Plazma“ entwickelte sich „Farmers Manual“, Curd Duca brachte die Serie Easy Listening heraus. Das Label tonto veröffentlichte Werke von „Coop“, Helmut Kaplan, Bernhard Lang, Robert Lepenik, Michael Posch, „ReMi“ oder Winfried Ritsch und vertrieb deren Musik mittels selbst gebrannter CDs. Widerstand Records wiederum widmete sich der aufstrebenden Noise- und Breakcore-Szene. Zur gleichen Zeit vergrößerte sich das 1965 in Graz gegründete Institut für Elektronische Musik (IEM) durch Forschungen im Bereich der Computermusik und Akustik.
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