3. Bezirk GEIDORF

Unter dem Begriff „Geidorf“ verstand man im Mittelalter den Vorort, die Vorstadt schlechthin. Der heutige Stadtbezirk umfasst zwei Viertel: jenes am Graben und das eigentliche Geidorfviertel.

 

Achtung!

Nicht die heutigen Bezirksgrenzen sind immer wieder für die Präsentation relevant, sondern historische Zusammenhänge. So findet der zum Bezirk „Innere Stadt“ gehörende Stadtpark hier Berücksichtigung.

Das Grabenviertel

Das Grabenviertel mit der Gewerbezone am linksseitigen Mühlgang.
Das Waschhaus des Hotels „Erzherzog Johann“ in der Körösistraße
Das Grabenviertel aus der Vogelperspektive
mit dem Unfallkrankenhaus und dem GAK-Platz, Luftbild nach 1955
Schloss Grabenhofen (Ecke Grabenstraße/Hochsteingasse)
Der Ansitz war im 16. Jahrhundert ein Zentrum des Protestantismus Georg Mattheus Vischer, Kupferstich, „Topographia Ducatus Stiriae“, 1681
Militärschwimmschule
Am linksseitigen Mühlgang entstanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Schwimmbäder wie die Militärschwimmschule.
Die Grabenstraße mit dem Karmelitinnenkloster
In der Schlucht des Reinerkogels befand sich die Waldkapelle „Maria Schnee“. Im 18. Jahrhundert entstand ein Haus, das der Priester Josef Krauß 1842 für den Orden der Karmelitinnen erwarb.
Grabenstraße (mit grüner Landschaft)
Rund um die Theodor-Körner-Straße
Die Straße ist benannt nach dem deutschen Dichter und Freiheitskämpfer Theodor Körner (1791–1813).

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„Vor der Stadt“ Dietrichsteinbastei mit heutigem Cafe Promenade

Den neuzeitlichen Ausbau der Stadt zur Festung rief die „Türkengefahr“ hervor. Gemäß der damaligen Wehrtechnik musste ein breiter Gürtel von unverbautem Gebiet, das Glacis, vor der Stadt mit ihren Mauern und Wassergräben geschaffen werden. Nach Aufhebung des Festungscharakters begann eine erste Begrünung, der in der Gründerzeit die Anlage des Stadtparks auf den ehemaligen Glacisgründen folgte.

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Der Stadtpark

Der in Frankreich gefertigte Brunnen (Erzgießerei Durenne in Paris) stammt von der Wiener Weltausstellung 1873 und wurde von der Stadt Graz gleich im Anschluss an ihr Ende um 31.000 Gulden (heute ca. 360.000 Euro) gekauft.
1874 wurde er im Grazer Stadtpark aufgestellt.
Graz bei Nacht – Stadtparkbrunnen
Stadtparkidyll
Graz im Schnee
Das Stadtparkcafé
Das Kaffeehaus erfreute sich eines regen Zuspruchs. Aus ihm ist das „Forum Stadtpark“ entstanden, eine künstlerische Revolution, initiiert vom Maler Günter Waldorf als Reaktion auf das konservativ-reaktionäre Klima in der Stadt.
Café Wirth im Stadtpark
Sonnenaufgang im Stadtpark

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Geschichte ergraben

1991 begann die Renovierung der Leechkirche. Die dabei durchgeführten archäologischen Forschungen ergaben einen weit in die Vergangenheit führenden Geschichtsablauf, der sich in 5 Phasen gliedern lässt:


1 Gräberfeld/Urnenfelderzeit, 9./8. Jahrhundert v. Chr.

2 Hügelgrab/Hallstattzeit, 7./6. Jahrhundert v. Chr.

3 Vorromanischer Rundbau

4 Romanische Rundkirche, nach 1200

5 Gotische Deutschordenskirche „Maria am Leech“, spätes 13. Jahrhundert

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Karl-Franzens-Universität

Graz galt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als hochgradige Universitätsstadt. Hier lehrten und forschten herausragende Wissenschaftler wie Ludwig Boltzmann (1844–1906) oder Ernst Mach (1838–1916)
Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten führte zu einem fatalen Verlust des Geistigen. Drei Nobelpreisträger mussten Stadt und Land verlassen: Erwin Schrödinger (Physik, 1933)
Viktor Franz Hess (Physik, 1936)
Otto Loewi (Medizin, 1936)

Auenbruggerplatz

Leopold Auenbrugger (1722-1809), der Sohn eines Grazer Gastwirtes war Primarius des Spanischen Hospitals in Wien und betrieb bahnbrechende Untersuchungen, die zur Erfindung der Perkussion führten. Zum Bekanntenkreis des auch literarisch begabten gehörten Antonio Salieri und Wolfgang Amadeus Mozart.

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Straßennamensschild „Födranspergweg“

Oberst Franz Ritter von Födransperg (1807–1878) wirkte als Gemeinderat in Graz und erwarb sich Verdienste bei der Errichtung der Hilmteichanlagen.