2. Bezirk ST. LEONHARD

Erst am Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Bezirk St. Leonhard von Jakomini abgetrennt. Die an einer uralten Verkehrsader nach dem Osten liegende Kirche gab ihm den Namen. St. Leonhard war (und ist) ein nobler Bezirk mit Villen und gründerzeitlichen Bürgerhäusern, hatte aber auch einem hohen Anteil an Substandard-(Keller-)Wohnungen.

Bildinformationen

Grabstele L. Cantius Secundus

Zur Römerzeit war der Grazer Boden nur dünn besiedelt. Eine größere Dichte lässt sich aber im Bereich St. Leonhard feststellen. Von hier stammt auch das durch seinen reichen Bildschmuck schönste antike Grabdenkmal der Steiermark (heute ausgestellt im Archäologiemuseum, Schloss Eggenberg). L. Cantius Secundus hat den Stein für sich, seine Gattin Cantia Bonia und die gemeinsame Tochter errichten lassen.

Bildinformationen

Auf dem Friedhof zu Graz

Im Bezirk befinden sich drei der großen Friedhöfe von Graz: der Leonhardfriedhof, 1817 als Ersatz für die Gräber um die Kirche geweiht, der katholische St.-Peter-Stadtfriedhof, anstelle der innerstädtischen Friedhöfe 1787 errichtet, und schließlich seit 1856 – von diesem durch eine Mauer getrennt – der evangelische Friedhof.

Leonhardstraße

Parkhotel (ehemals „Goldene Birne)
Der Kartenmaler hatte werbewirksam das benachbarte Palais der Grafen Meran samt Nobelkutsche sowie eine Straßenbahn in die Darstellung einbezogen.
Das Girardihaus - Ein gefährdetes Denkmal Grazer Stadtgeschichte
Alexander Girardi (1850–1918) wurde nach Stationen in der sogenannten Provinz in Wien zum großen Volksschauspieler. Kurz vor seinem Tod wurde Girardi in das Ensemble des Burgtheaters aufgenommen.
Leonhardstraße mit ehemaliger Reiterkaserne
Die ehemalige Kaserne der Kavallerie beherbergt seit 2007 das Institut für Musikpädagogik (Leonhardstraße 82).
Das Viertel zwischen Elisabeth- und Leonhardstraße

Bezirksübergreifend: das Landeskrankenhaus

1903 wurde mit dem Bau der gigantischen, bezirksübergreifenden Anlage im Pavillonsystem begonnen (35 Gebäude, 1.600 Betten). Bei seiner  Eröffnung 1912 galt das LKH als das modernste Krankenhaus Europas.

Bildinformationen

Die Enthüllung des Tegetthoffdenkmals

Das Bronzestandbild Admiral Tegetthoffs, der die Italiener bei Lissa/Vis 1866 besiegt hatte, wurde 1877 in Pola/Pula, dem Kriegshafen Altösterreichs, aufgestellt. 1918 von den Italienern abmontiert, lagerte es in Venedig. Durch die Annäherung Österreichs an das faschistische Italien kam es schließlich nach Graz, wo es am 1. Dezember 1935 enthüllt wurde. Der (Kaiserin-)Elisabeth-Platz wurde zum Tegetthoffplatz.

Blick auf den Stadtpark und das Palais Kees

1843/1845 für den Realitätenbesitzer Christoph Kees (Arch. Georg Hauberrisser d. Ä.) erbaut, wurde das Palais 1883 zum Sitz des 3.  Korpskommandos (Bereich: Steiermark, Kärnten, Istrien, Triest, Krain, Görz, Gradisca) der k. u. k. Armee.

Bildinformationen

Herz-Jesu-Kirche und -Viertel

Zwischen 1881 und 1891 wurde nach Plänen von Georg Hauberrisser d. J. die neogotische Kirche mit Pfarrhof errichtet.

Bildinformationen

Die „Alte Technik“

Die Technische Universität ist aus dem Joanneum hervorgegangen. 1888 erfolgte die Übersiedlung in die Rechbauerstraße.

Theatercafe

Dort, wo heute das „Theatercafé“ zeitkritische Kleinkunst zeigt, befand sich kurz vor dem Umbruch von 1938 eine Kommandostelle der illegalen NSDAP. Dem Zeitgeist entsprechend trug das Café den Namen „München“, zuvor „Taverne“. Als der Nationalsozialismus zur Staatsdoktrin wurde, montierte man hier eine Gedenktafel.

Bildinformationen

Kaiser Josef-Platz

Den Platz mit seinem „Bauernmarkt“ prägen architektonisch das Opernhaus und die evangelische Heilandskirche. Dank Kaiser Josef II. wurde evangelischen Christen nach Jahrhunderten des Verbots wieder erlaubt, in Graz ein Gotteshaus zu errichten.
Das Gebäude durfte aber äußerlich nicht wie eine Kirche aussehen. Erst nach Jahrzehnten erfolgte die Genehmigung für einen Kirchturm.
Anstellen um Lebensmittel, um 1940

Dietrichsteinplatz

Dietrichsteinplatz

Dietrichsteinplatz
Das „Binder“ am Dietrichsteinplatz
Die 1927 gegründete Grazer Konditorei eines musikalischen Zuckerbäckers mit einem Schuss Italianità.
Das „Binder“ am Dietrichsteinplatz
Das „Binder“ am Dietrichsteinplatz