11. Bezirk MARIATROST

In den 1930er-Jahren erhielt die Gemeinde Fölling den Namen Mariatrost (Marktgemeinde). Das Wappen zeigt die Wallfahrtskirche. 1938 wurde die Gemeinde mit Teilen des Stadtbezirks Geidorf verbunden und zur Verwaltungseinheit Graz Nord-Ost und schließlich 1946 zum XI. Grazer Stadtbezirk.

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Die Basilika von Mariatrost

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Straßennamensschild „Conduzzigasse“

Franz Caspar Conduz(z)i von Heldenfeld war Registrator der Grazer Regierungskanzlei. Er initiierte dort den Marienwallfahrtsort Mariatrost. Dabei gab es Konflikte mit der Amtskirche. Man bezeichnete Conduzzi als mondsüchtig (lunaticus, im Sinne von verrückt). Er sei religionsbesessen, habe mit den Opfergeldern der Gläubigen den Bau seiner Wirtshäuser (Kirchenwirt und ehemaliges Gasthaus Kirchberggasse 1) finanziert, in denen er mit Profit die Wallfahrer/innen unterbringe. 1708 übergab er den Purberg an den Orden der Pauliner, die dort – auch gegen den Widerstand der Amtskirche – die Wallfahrtskirche errichteten.

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„Maria Grün bei Graz“

Die kleine Wallfahrtskirche, 1668/1669 errichtet, war nicht nur das Ziel frommer Pilger, sondern auch seit der Biedermeierzeit jenes vieler Landpartien.
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Richard Freiherr von Krafft-Ebing
Der gebürtige Mannheimer wirkte in Graz als Professor für Psychiatrie, war Direktor der „Landesirrenanstalt“ Feldhof und errichtete 1886 in der Mariagrüner Straße (15–19) ein Sanatorium für Nervenkranke.
Krafft-Ebing prägte den Begriff Masochismus, wobei er auf den erzählenden Schriften des aus Lemberg (Lviv/Lwów, Ukraine) stammenden Leopold von Sacher-Masoch (1836–1895) Bezug nahm. Dieser lebte und wirkte in Graz.
Krafft-Ebing prägte den Begriff Masochismus, wobei er auf den erzählenden Schriften des aus Lemberg (Lviv/Lwów, Ukraine) stammenden Leopold von Sacher-Masoch (1836–1895) Bezug nahm. Dieser lebte und wirkte in Graz.
Grabmal von Richard Freiherr von Krafft-Ebing am St.-Leonhard- Friedhof
Evangelisches Töchterheim in der Hilmteichgasse
Foto, um 1910

Kriegsgefangene

Der Erste Weltkrieg hatte nicht nur eine neue fürchterliche Dimension des Schreckens, des Vernichtens und des Blutzolls, sondern auch hinsichtlich der Kriegsgefangenschaft gebracht. Insgesamt rund 8 Millionen Kriegsgefangene zählte der große Krieg. In der Donaumonarchie wurde  die Steiermark zu einem bevorzugten Standort für Gefangenenlager. Die Gefangenen wurden rasch als Kriegsressource entdeckt. Zwangsarbeit ist nämlich eine Erfindung des Ersten Weltkrieges.

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Mariatrosterbahn

im Vordergrund die Remise der elektrischen Kleinbahn
Ansichtskarte
im Vordergrund die elektrische Kleinbahn
Ansichtskarte
im Vordergrund die elektrische Kleinbahn
Ansichtskarte
Graz, Mariatrost - Einsteigen bitte!
Foto, um 1950
Hervorgehoben: die elektrische Kleinbahn
Ansichtskarte
Die Remise der elektrischen Kleinbahn in Mariatrost
Ansichtskarte
Schüler-Teil-Streckenkarte
1934
Wirtshaus „Zur elektischen Bahn“ (Mariatroster Straße 183/184)
Die Firma, die die Kleinbahn Graz-Mariatrost betrieb, hatte auch eine Wirtshauskonzession. Nach 1920 wurde hier das Bürgermeisteramt der Marktgemeinde Mariatrost errichtet.
Café zu kalten Brunn
Treffpunkt der mondänen Welt von gestern Ansichtskarte, um 1910

Die Antibabypille und die Mariatroster Erklärung

In den 1960er-Jahren brachen sexuelle Konventionen auf. Ein Liebesleben ohne Einschränkungen schien durch die Antibabypille gegeben zu sein. 1968 verkündete die päpstliche Enzyklika Humanae Vitae, „jeder eheliche Akt“ müsse „von sich aus auf die Erzeugung menschlichen Lebens hingeordnet bleiben“. Rom erlaubte die Berücksichtigung der empfängnisfreien Zeiten, verwarf aber den Gebrauch empfängnisverhütender Mittel. Dadurch würde die „eheliche Untreue“ gefördert und die Sittlichkeit aufgeweicht. In ihrer „Mariatroster Erklärung“ vom 22. September 1968 reagierten die österreichischen Bischöfe auf das päpstliche Schreiben: Sie würdigen das vom Papst dargelegte „hohe Leitbild der Ehe“, verweisen aber zugleich auf die Gewissensfreiheit der Gläubigen.
 

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Kroisbach in Richtung Südosten
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Auf der Platte
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Das Dorf Wenisbuch
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Schloss St. Johann
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Die Tannhofsiedlungen
In den 1960er-Jahren waren hier 1.600 Wohnungen in Reihen und Hochhäusern geplant. Pro Wohnung war ein Parkplatz in der Tiefgararge vorgesehen, der Keller sollte atombombensicher sein.
Die Tannhofsiedlungen
Ab 1989 entstanden hier die Siedlungen Tannhof I und II (Arch. Hubert Rieß) mit kleingliedriger und aufgelockerter Verbauung.