7. Bezirk LIEBENAU

Die Ursprünge des Stadtbezirkes Liebenau gehen auf dörfliche Siedlungen zurück, deren wichtigste Liebenau („auf der lieben Au“) – ursprünglich „Vatersdorf“ – war. Aber auch Engelsdorf, Neudorf und das Murfeld haben ihre eigenen Traditionen. Der südlichste Teil des Bezirkes gehörte lange zu Thondorf.

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Schloss Liebenau

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Die Kadettenschule

1852 erwarb das Ärar das Schloss Liebenau. Durch die in der Folge hier einziehende Kadettenschule erlangte der Ort überregionale Bedeutung. Die Kadetten und ihre Lehrer kamen aus den verschiedenen Teilen der Habsburgermonarchie. Die Schule trat als Wirtschaftstreibende und Konsumentin auf, beharrte aber auch auf ihrer Selbstständigkeit und Abgeschlossenheit und blieb so ein Fremdkörper in der Gegend. Dass die jungen Kadetten nicht immer zur Freude der zivilen Nachbarn beigetragen haben, kann unterstellt werden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Schule zur Bundeserziehungsanstalt (BEA) und 1935 zur Militärmittelschule, unter den Nationalsozialisten war es das „Haus Liebenau des Großen Militärwaisenhauses“. 1947 wurde als Teil der nun zivilen Schulverwaltung hier die Bundeserziehungsanstalt als Realgymnasium eröffnet, die spätere „Höhere Internatsschule des Bundes, Graz-Liebenau“.

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Liebenauer Hauptstraße

Liebenauer Stadion
Luftaufnahme, 2019
Die 1. Steiermärkische Konservenfabrik
Hauptgebäude, heute Hauptstrasse 60
„Villa Liebenau“
Ausschnitt eines Briefkopfes der Liebenauer Brotfabrik Loch&Fischer. Das Verwaltungsgebäude befand sich in der „Villa Liebenau“, jetzt Hauptstraße 91.
Klassenfoto in der Volksschule Liebenau
1915
Die Liebenauer Hauptstraße in Richtung Süden
Ansichtskarte, 1916

Straßennamensschild „Alafarweg“

Der spanische Ort Alafar (Provinz Valencia) ist durch eine Partnerschaft mit dem Bezirk Liebenau verbunden. Eine Straße in Alafar trägt den Namen „Liebenau“. Im Rahmen der Partnerschaft sollen kulturelle, schulische und wirtschaftliche Beziehungen gefördert werden.

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Straßennamensschild „Neusiedlergasse“

Die gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Neusiedler“ errichtete die Bauten. Evangelische Flüchtlinge, besonders aus der Bukowina, aus Siebenbürgen und Donauschwaben waren die Bauwerber/innen dieser Siedlung.

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Puchwerk und Murfeld

Puchwerk
1942 entstand das Werk Thondorf des Grazer Betriebes der Steyr-Daimler-Puch AG. Die Produktion war auf die Rüstung ausgerichtet. Zur kriegswichtigen Arbeit wurden auch Zwangsarbeiter/innen verpflichtet und besonders Fremdarbeiter/innen herangezogen.
Puchwerk
1952–1967 Motorroller Ab 1954 Mopeds Ab 1957 Herstellung des Kleinwagens „Puch 650T“ auf der Basis des Fiat 500 Ab 1958 Produktion des Geländewagens Puch-Haflinger, ab 1971 des Puch-Pinzgauer 1974 Ende der Motorradproduktion
Puchwerk
Bombenzerstörte Halle des Rüstungswerkes Thondorf
Motorräder am laufenden Band
Im Jahre 1952 wurden im Grazer (Puch-)Werk 33.130 Motorräder, 85.000 Fahrräder und 200.000 Freilaufbremsnaben erzeugt.“ Foto: American ISB (Marko), in: „Österreich, schöpfend, schaffend, feiernd, 3. Aufl, Wien 1960 (Sammlung Kubinzky)
Murfeld
Seit dem Bau des Werkes Thondorf der Steyr-Daimler-Puch AG entstand eine großflächige Siedlung an Einfamilienhäusern von relativ homogener Einheit und in seiner randstädtischen Gestaltung mit Bewohnerinnen und Bewohnern von sozialer Ähnlichkeit.
Murfeld Luftbild in Richtung Mur
„Eichbachgasse 900“, die „Zigeunersiedlung“
Die Wohnwagen- und Barackensiedlung, bewohnt von Roma, lag jenseits des Autobahnzubringers Graz-Süd. Ein Quartier ohne Hinweisschild, ohne Kanal- und Wasseranschluss. Leben am Rande der Stadt für Menschen am Rande der Gesellschaft.
Auwiesen:
Eichbachgasse 900 heute
Auwiesen:
Eichbachgasse 900 heute
Werk Thondorf der Steyr-Daimler-Puch AG
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Liebenauer Hauptstraße beim Werk Thondorf
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Pfarre St. Paul in Liebenau
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