Die Ziegeleien im Bereich St. Peter-Waltendorf
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts präsentierte sich Graz als eine Großbaustelle. Der Bedarf an Ziegeln war enorm. Ziegeleien entstanden überall, wo es gute Lehmböden gab, besonders in Waltendorf und St. Peter. Die ausschließlich italienischen Besitzer hatten meist eine Art Pachtvertrag mit den friulanischen Arbeitern. Diese waren hier vom Frühjahr bis zum Einsetzen des Frostes im Herbst unter äußerst schlechten Bedingungen tätig: Massenquartiere, Arbeitszeit von 5 Uhr in der Früh bis zur Abenddämmerung, Entlohnung durch Blechmarken, mit denen beim Betriebskantineur eingekauft werden musste. Eine Arbeiterfamilie stellte täglich rund 5.000 Ziegel her! Die Hochkonjunktur im Ziegelgewerbe dauerte bis zum Ersten Weltkrieg.