13. Bezirk GÖSTING

Im Nordwesten von Graz gelegen, blickt Gösting – der Name ist slawischen Ursprungs (gožd = Bergwald?, gostnica = Herberge?) – auf eine  abwechslungsreiche Geschichte zurück, deren Weg von der Burg mit ihrer Untersiedlung zum Ausflugsziel, Industrieort (mit Villenviertel), zur  Marktgemeinde und zum Stadtteil führte.

Verbindet Andritz und Gösting: die Weinzödlbrücke

Weinzödlbrücke
Errichtet wurde sie als Holzjochbrücke von der Herrschaft Eggenberg.
Weinzöttlbrücke bei Hochwasser
1921/1922 entstand nach den Plänen des Architekten Max Fabiani (1865–1962) eine Eisenbetonbrücke, über die auch ein Schleppgleis zur Maschinenfabrik Andritz gelegt wurde.
Weinzöttlbrücke bei Graz
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Neue Weinzöttlbrücke
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Weinzöttlbrücke
Ansichtskarte
Weinzöttlbrücke
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Die Ruine Alt-Gösting bei Graz

Die Burg entstand wohl im 11. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert erhielt  sie ihr charakteristisches Aussehen. Von den Eggenbergern ging sie 1707 in den Besitz der Grafen Attems über. 1723 – die Burg war nur mehr ein Pulvermagazin – zerstörte ein Blitz die Anlage. Die Burg wurde zur Ruine,  insbesondere durch die Entnahme von Material für den Bau der Südbahntrasse (1843/1844). Dem weiteren Verfall bot der 1925 gegründete  Burgenverein erfolgreich Einhalt.

 

Anna von Gösting und der Jungfernsprung

Herr Wulfing von Gösting hatte eine Tochter namens Anna, um die zwei Ritter freiten. Der Vater war für den reicheren der beiden, Anna für den anderen namens Heinrich. Nach damaliger Sitte hatte der Zweikampf zu entscheiden. Heinrich unterlag und als Anna ihn am Boden liegend mit gespaltetem Schädel sah, rannte sie aus der Burg auf die nahe Felsspitze und stürzte sich in die Tiefe.

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Das Schloss Attems

1724–1728 entstand am Fuße des Burgberges das barocke Schloss der Grafen Attems. Nach einer gründlichen Renovierung in den 1980er-Jahren enthält es nun Eigentumswohnungen.

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Der Plabutsch

Plabutsch, Adolf-Hitler-Turm
Mit 763 Metern ist der Plabutsch die höchste Erhebung in Graz und liegt rund 400 Meter über dem Niveau des Hauptplatzes.
Bergstation Fürstenstand, Lift, Plabutsch
1954 wurde durch den Industriellen Großschädl der von der Göstinger Straße zum Fürstenstand führende Sessellift eröffnet. 1966 entstand ein Berghotel mit 54 Betten.
Bergrestaurant Plabutsch
Der touristische Erfolg blieb aus. 1970 wurde nach einem tödlichen Unfall der Lift stillgelegt, Bergrestaurant und Hotel florierten trotz einiger Investitionen nicht.
Bergrestaurant Plabutsch
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Berglift Plabutsch
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Berglift Plabutsch
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Berglift Plabutsch
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Berghotel Plabutsch
Inserat, 1984
Blick vom Plabutscherschlössl (Göstingerstraße 149) auf Graz
Diese Fotografie aus dem Jahre 1954 zeigt das noch unverbaute Gebiet zwischen Göstinger und Plabutscher Straße sowie die von der BULME benutzten Teile des ehemaligen Monturdepots.

Der Exerzierplatz in der Göstinger Au

Ein großer Teil des Geländes zwischen dem Mühlgang und der Mur war im 19. Jahrhundert der Übungs- und Exerzierplatz für die Grazer Garnison (Exerzierplatzgasse). 1839 war der Auwald für das freie Übungsgelände geschlägert worden.

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Göstinger Straße

„Bad Halbwirth“
Im Fluder des Müllers Franz Halbwirth wurde einst gern gebadet.
Brauhaus Gösting
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Das Mauthaus Plabutsch(erstraße) des Grazer Liniengefälleinkassos
Foto
Hotel Tivoli des Cavaliere Costella
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Blick vom Plabutscherschlössl (Göstingerstraße 149) auf Graz
Diese Fotografie aus dem Jahre 1954 zeigt das noch unverbaute Gebiet zwischen Göstinger und Plabutscher Straße sowie die von der BULME benutzten Teile des ehemaligen Monturdepots.

Flughafen Gösting

Der erste benannte (Motor)Flug mit einem Gerät „schwerer als Luft“ 1903 löste einen Innovationsschub aus und machte die Fliegerei zu einem Faszinosum für Jung und Alt. Am Vorabend des 1. Weltkrieges fand eine „Airpower“ auf dem Gelände das Exerzierplatzes statt. Wenig später wurde das Flugzeug zur einer mörderischen Waffe. In der Zwischenkriegszeit gab es Überlegungen, den Grazer Flughof vom Thalerhof (viele Nebellagen) nach der Göstinger Au zu verlegen. Die Realisierung scheiterte an den mangelnden finanziellen Mittel. Die Verbauung des Viertels begann.

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Monturdepot

1907 wurde von der k. u. k. Armeeverwaltung das Monturdepot Nr. 3 in Gösting eingerichtet,
dessen Hauptgebäude das mit Abstand größte Gebäude in der Gemeinde war. Auf einem Teil des ehemaligen Depotgeländes entstand später die Höhere technische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt.
Blick vom Plabutscherschlössl (Göstingerstraße 149) auf Graz
Diese Fotografie aus dem Jahre 1954 zeigt das noch unverbaute Gebiet zwischen Göstinger und Plabutscher Straße sowie die von der BULME benutzten Teile des ehemaligen Monturdepots.
Straßennamensschild „Ibererstraße“
Namensgebung 1949, zuvor Monturdepotstraße bzw. Hermann-Göring-Straße. Den heutigen Namen gab Ing. Richard Iberer (1875–1942), der erste Direktor der Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik in Gösting.
Bleistiftfabrik Brevillier & Urban A. G. Gösting
Zustand der Fabrik nach dem Bombenangriff
Bleistiftfabrik Brevillier & Urban A. G. Gösting
Endausbau
Grazer Frühjahrsmesse
Foto, 1953
Grazer Frühjahrsmesse
Foto, 1953

Mela Hartwig

Sie galt als außerordentliches Talent und landete 1929 mit dem Roman Das Weib ist ein Nichts ihren größten Erfolg. Bald aber brachte der Nationalsozialismus das Aus für die mit einer spitzen
Feder Schreibende sowie den bitteren Weg von Graz in die Emigration nach London. 1948 kehrte Mela mit ihrem Mann Robert Spira nach Österreich zurück, beide mussten aber erkennen, dass sie nicht erwünscht waren. Die Malerei wurde der Künstlerin ein von der Sprache unabhängiges Ventil gegen die Frustration. Mela Hartwig-Spira starb am 24. April 1967 in London; wenige Tage später nahm sich ihr Mann das Leben.

Der Lehrer Alfred Wickenburg hielt für seine Schülerin ihr ehemaliges Haus in Graz-Gösting (damals Schulgasse 17) fest.

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