Bild von einem Land

Die Steiermark in der Sammlung Kubinzky

Steiermark im Postkartenformat

Die Postkarte wird in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfunden. Ab 1900 entwickelt sich sie sich zum Massenmedium. Auch in unseren Breiten wird sie in großen Auflagen industriell produziert, erworben und versandt. In dieser Phase verbindet sich das Medium Postkarte mit der Fotografie. Die topografischen Motive – also die Abbildungen von Städten und Dörfern, von Bergen und Seen – werden stark ausdifferenziert. Historische Gebäude, repräsentative Straßenzüge und besonders schöne Naturlandschaften werden als lohnende Ausflugsziele sichtbar und bekannt gemacht. Die massenhafte Verbreitung der Postkarte gelingt auch, weil in dieser Zeit unterschiedliche Herstellungstechniken und Reproduktionsverfahren ausprobiert werden, so etwa die Lithografie, die Chromolithografie, der Lichtdruck oder das Fotochrom-Verfahren.

Gruss aus Radkersburg, postalisch gelaufen 1898, Verlag: Kunstanstalt Karl Schwidernoch, Wien

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Gruss aus Arnfels, postalisch gelaufen 1903

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Gosau, Mühle, o. D., Verlag: Würthle & Cohn, Salzburg

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Gusswerk, 1912, postalisch gelaufen 1920

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Hartberg, 1922–1923, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: B. Auer, Hartberg

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Liezen, Obersteier mit Hochangern, 1914, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Pinggau, 1915, postalisch gelaufen 1918, Verlag: K. Haas, Pinggau

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Ein Land in Fotochrom

Beim überwiegenden Teil der frühen Steiermark-Ansichten der Sammlung Kubinzky handelt es sich um fotochrome Karten. Ihrem Charme ist der Sammler nach eigenen Angaben besonders erlegen. Fotochrome Postkarten wirken wie Fotografien. Das Verfahren der Fotochromie bildet aber vielmehr ein Bindeglied zwischen dem Farbdruck und der Farbfotografie. Der Fotochromdruck ist ein Flachdruckverfahren und wird in den 1870er-Jahren in Frankreich entwickelt. Ausgangspunkt für die Entstehung einer farbigen Abbildung ist der Auszug eines Schwarz-Weiß-Fotonegativs. Die einzelnen Farben werden dann schrittweise und separat auf das Papier aufgedruckt.

Aigen im Ennstale mit Putterersee und Grimming, 1910, Foto: Emanuel Eisler, Liezen

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Deutsch-Feistritz (heute Deutschfeistritz), 1913, Verlag: Hans Horka, Deutsch-Feistritz

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Gleisdorf, 1912, Verlag: Zimba & Sohn, Wien

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Gross-Florian, Platzansicht (heute Groß St. Florian), 1916–1917, postalisch gelaufen 1917, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Josef Schönegger, Gross-Florian

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Jauring bei Aflenz mit Blick auf das Erholungsheim Am Hofacker, 1912, Verlag: F. Allizar, Aflenz 1912

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Vogelschaukarte Hohe Tauern mit Judenburg, o. D., Verlag: Karl Hubner, Judenburg

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Judendorf bei Graz mit Strassengel, 1913

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Blick in die Stadt Oberwölz, 1917–1918, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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St. Andrä im Sausal, o. D.

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St. Anna am Aigen, o D., Verlag: Friedrich Lippe, St. Anna am Aigen

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Stadl a. d. Mur, 1914, postalisch gelaufen 1923, Verlag: Georg Hofer, Stadl a. d. Mur

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Schloß Trautenfels, 1914–1915, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Waltersdorf, Strassenpartie (heute Bad Waltersdorf), 1916–1917, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Franz Wagner, Waltersdorf

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Wartberg, Mürztal, im Hintergrund Mitterdorf, 1915–1916, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Berg + See + Dorf = Landschaft

Ein zentrales Motiv der gezeigten Postkarten sind die Berge. Sie haben bereits in der Malerei des 19. Jahrhunderts ihren Schrecken verloren und sind zu Sehnsuchtsorten, vor allem auch der städtischen Bevölkerung geworden. Bevorzugtes Gebirgsmotiv im kubinzkyschen Bestand ist der Dachstein. Dazu beeindrucken etwa der Hochschwab, der Loser oder der Buchstein im Gesäuse durch ihre scheinbar zeitlose Präsenz. Ein weiteres beliebtes Motiv sind die Seen. Die Darstellung von Freizeitaktivitäten, Gast- und Beherbergungsbetrieben weist auf ihre frühe touristische Relevanz hin. An Flüssen tritt vor allem die Mur als Element städtischer Identität in Erscheinung. Zudem schlängeln sich oft nicht näher benannte Bäche und Bächlein lieblich durch die Ansichten. Vor dem Auge der Betrachtenden verbinden sich die Berge und Seen mit den Städten und Dörfern zu harmonischen Landschaften, die ihre Wirkung in ihrer Gesamtheit entfalten. 

Leopoldsteiner-See, die Seeterasse von Reisenzein’s Gasthof, 1913, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Paul Ledermann, Wien

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Aigen bei Irdning (heute Aigen im Ennstal), 1915, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Altenmarkt an der Enns (heute Altenmarkt bei St. Gallen), Kesselpartie, 1913, postalisch gelaufen 1925, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Arnfels am See, 1926, postalisch gelaufen 1929, Verlag: J. Steinwender & Sohn, Arnfels

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Burgau, Pfarrkirche mit Teich, 1917–1918, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Johann Gortan, Burgau

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Dachstein Austriahütte, 1913, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Eisenerz mit Erzberg und Reichenstein, o. D.

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Das Ennstal und Umgebung aus der Vogelschau, 1913–1914, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Erlafsee (heute Erlaufsee), o. D., Verlag: Gregor Fischer, Innsbruck

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Frein an der Mürz, 1910, Verlag: Nachbargauer, Wien

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Gröbming mit Kamm und Stoderzinken, 1906, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Großreifling mit Tamischbachturm, 1912, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Hochschwab, Voisthalerhütte, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Klachau mit dem Grimming, 1914, Verlag Leopold-Jllich, Klachau; Phot. F. E. Brandt, Gmunden

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Passail und Umgebung aus der Vogelschau, 1913, Verlag: Franz Knollmüller, Graz; Anton Stibor, Passail

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Radkersburg (heute Bad Radkersburg), 1918–1919, Foto S. Frank, Graz, Verlag: F. Semlitsch, Radkersburg

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Radkersburg mit Murbrücke (heute Bad Radkersburg), 1918–1919, Foto S. Frank, Graz, Verlag: F. Semlitsch, Radkersburg

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Radmer, Hinterradmer, o. D., Verlag: Hermann Stachl, Foto: Radmer; Purger & Co, München

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Stadt Rottenmann (heute Rottenmann), o. D., Verlag: Purger & Co., München

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St. Johann bei Herberstein, 1924, Foto und Verlag: A. Wallner, Schloß Herberstein

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Sommerfrische Schladming, 1912, postalisch gelaufen 1916, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Sigmundsberg bei Maria Zell, 1912–1913, postalisch gelaufen 1912, Verlag: S. Frank, Graz

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Spielfeld, 1918–1919, postalisch gelaufen 1918, Verlag: S. Frank, Graz

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Stübing, Partie an der Mur, postalisch gelaufen 1913, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Hotel Teichalpe, postalisch gelaufen 1915, Verlag: Franz Pierer, Hotel Teichalpe

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Tragöss, grüner See, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Kunstanstalt Carl Jurischek, Salzburg

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Alt-Aussee, postalisch gelaufen

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Alt-Aussee mit dem Loser, 1906, Verlag F. E. Brandt, Gmunden

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Der Dachstein vom Loser bei Alt-Aussee, 1907, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Grosser Buchstein im Gesäuse, Verlag: Purger & Co., München

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Dachstein, Gletschersee und Karleisfeld, postalisch gelaufen 1934, Fotograf: Max Knoll, Wels

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Auf dem Land

Die Postkarte wird in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfunden. Ab 1900 entwickelt sich sie sich zum Massenmedium. Auch in unseren Breiten wird sie in großen Auflagen industriell produziert, erworben und versandt. In dieser Phase verbindet sich das Medium Postkarte mit der Fotografie. Die topografischen Motive – also die Abbildungen von Städten und Dörfern, von Bergen und Seen – werden stark ausdifferenziert. Historische Gebäude, repräsentative Straßenzüge und besonders schöne Naturlandschaften werden als lohnende Ausflugsziele sichtbar und bekannt gemacht. Die massenhafte Verbreitung der Postkarte gelingt auch, weil in dieser Zeit unterschiedliche Herstellungstechniken und Reproduktionsverfahren ausprobiert werden, so etwa die Lithografie, die Chromolithografie, der Lichtdruck oder das Fotochrom-Verfahren.

Aflenz, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Arnfels, 1907, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Eibiswald, 1919, postalisch gelaufen 1920, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Feldbach, 1916–1917, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: B. Klienstein, Feldbach

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Panorama von Friedberg-Pinggau, postalisch gelaufen 1908

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Kainach, 1911–1912, postalisch gelaufen 1911, Verlag: I. Borovsky, Kainach; Franz Knollmüller, Graz

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Kaindorf, 1923–1924, Verlag: Carl Scheiblhofer, Kaindorf; Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Neumarkt, Unterer Platz, o. D., Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Friedrich Pesl, Neumarkt

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Pischelsdorf, 1908, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Strass, o. D., Verlag: Franz Ortner

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Tragöss, 1913, postalisch gelaufen 1916

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In der Stadt

Ein zentrales Kartenmotiv sind die Städte der Steiermark, allen voran die obersteirischen Zentren. Die Ansichten von Bruck, Judenburg oder Leoben machen deutlich, wie sehr der Mensch sich bereits im Mittelalter erfolgreich in den Naturraum eingepasst und bis an die Ränder der Täler und Gewässer ausgebreitet hat. Die bedeutende Geschichte der genannten Städte belegen die Karten, indem sie historische Plätze und Gassen, repräsentative Ensembles und Gebäude als Zeugen einer ruhmreichen Vergangenheit vorstellen. Über die Vermittlung der historischen Stadt hinaus geht Leoben, zweitgrößte Stadt der Steiermark und als solche vielfach publiziert: Blickt man auf die gleich mehrfach in der Sammlung Kubinzky vorhandenen Ansichten des Kaiser-Josef-Platzes, der Montanistischen Hochschule oder des Grand Hotels Gärner, könnte man sich auch im großstädtischen Wien oder Triest der späten Monarchie wähnen.

Leoben, Kaiser Josef-Platz mit Grand Hotel Gärner, 1913, postalisch gelaufen 1915, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Leoben, Grand Hotel Gärner, postalisch gelaufen, Verlag: Stengel & Co., Dresden

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Pöllau, Hauptplatz, postalisch gelaufen

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Radkersburg, Langgasse, 1914, postalisch gelaufen, Verlag: F. Semlitsch, Radkersburg

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Fürstenfeld, Hauptplatz, 1910, postalisch gelaufen 1910, Verlag: Julius Buchner, Buchhandlung, Fürstenfeld

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Fürstenfeld Hotel Bräuhaus am Grazerplatz, o. D., Verlag: Alexander Loidl

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Judenburg, postalisch gelaufen 1928, Verlag: Purger & Co., München

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Köflach, Hauptstrasse, o. D., Verlag: Albert Stabler, Köflach

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Köflach, Hauptstrasse, postalisch gelaufen 1908, Verlag: A. Stölzle, Köflach

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Leoben, Landes-Berg- und Hüttenschule, 1915, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Bruck an der Mur, Panorama vom Klosterberg aus, 1916, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Bruck an der Mur. Blick vom Schlossberg auf die Stadt, 1912-1913, postalisch gelaufen 1912, Verlag: Hugo Smrczek, Bruck an der Mur

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Bruck an der Mur, postalisch gelaufen 1911, Verlag: Purger & Co., München

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Judenburg, 1912, postalisch gelaufen, Verlag: J. Steinacher, Judenburg

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Judenburg, 1917, postalisch gelaufen 1918, Verlag Leopold Leistentritt, Judenburg

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Leoben – Hauptplatz, 1923, postalisch gelaufen 1925, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Leoben, Franz Josef Platz mit Grand Hotel Gärner, 1908, postalisch gelaufen, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Klöster und Burgen

Postkarten sind im frühen 20. Jahrhundert auch das Medium, um die altehrwürdigen architektonischen Denkmale des Landes zu dokumentieren. Dutzende Kirchen und Klosteranlagen zeigen eindrucksvoll, wie sehr sich eine allgegenwärtige katholische Kirche auch hierzulande in den Raum eingeschrieben hat. Ihnen gegenüber stehen zahllose Burgruinen und Schlösser, Stadttürme und Rathäuser als sichtbare architektonische Zeichen teils untergegangener weltlicher Macht. Bezeichnend ist, dass sowohl die geistlichen als auch die weltlichen Autoritäten selbstbewusst gegenüber dem beeindruckenden, sie umgebenden Naturraum auftreten. So wirken Klöster und Burgen gezielt auf erhöhte und höchste Punkte positioniert. Dank ihrer Monumentalität halten sie scheinbar jedem Vergleich mit einem Bergmassiv stand. 

Admont mit dem Buchstein, postalisch gelaufen 1922, Verlag: Purger & Co., München

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Admont, Stift mit den Hallermauern, 1910, Verlag: Franz Fankhauser, Admont

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Seckau, Klosterhof, postalisch gelaufen, Verlag: Buchhandlung Seckau

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Schloss Rabenstein bei Frohnleiten, 1916–17, postalisch gelaufen, Kunstverlag S. Frank, Graz

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Frauenberg, Maria Rehkogel, 1911, Verlag: J. Koch

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Gams bei Stainz (heute Bad Gams), 1916–1917, Foto: S. Frank, Graz; Verlag: Karl List, Gams bei Stainz

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Gross-Klein (heute Großklein), o. D., Verlag: Johann Ferk, Gross-Klein

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Schloss Hollenegg, o. D., Fotografie und Verlag: F. Deix, Deutschlandsberg

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Kirchbach, Marktplatz, postalisch gelaufen 1912, Verlag: Franz Feyertag, Kirchbach

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Gruss aus Maria Lankowitz, o. D., Verlag: Antonia Perissulti

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Preding, 1917–1918, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Josef Schönegger, Preding

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Riegersburg, 1912, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Stift Seckau, 1912, Verlag: Buchhandlung Seckau

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Stübing, Partie an der Mur, postalisch gelaufen 1913, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Stiftskirche Admont, 1916, postalisch gelaufen 1919, Verlag: Franz Fankhauser, Admont

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Festenburg, 1927, postalische gelaufen 1927, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Kapuziner-Kloster in Irdning, postalisch gelaufen, Verlag: Franz Pawlik, Irdning

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Mautern, Klosterhof, 1917-1918, postalisch gelaufen, Verlag M. Stradner, Mautern

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Riegersburg, postalisch gelaufen 1961, Verlag: K. Glantschnigg, Graz

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Riegersburg, 1912, postalisch gelaufen, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Hütten und Schutzhäuser

Im Vergleich zu den monumentalen Klosteranlagen und Burgen, die selbstbewusst neben den Bergmassiven stehen, nehmen sich die Abbildungen diverser Hütten und Schutzhäuser bescheidener aus. Nahe den Gipfeln errichtet, wirken sie wie kleine Zeichen des Triumphs. Einsam trotzen sie der gewaltigen Natur, versprechen ein klein wenig Zivilisation und Schutz angesichts einer unwirtlichen und mitunter unberechenbaren Umgebung.

Hesshütte am Ennseck, Gesäuse, postalisch gelaufen 1948, Verlag: Paul Ledermann, Wien

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Dachsteingebiet, Simonyhütte und Kapelle am Dachstein, 1916, postalisch gelaufen, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Gesäuse, Mödlingerhütte der Sektion Mödling auf der Treffner-Alm, 1914, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Hochschwab, Südwand, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Stubenberghaus am Schöckel, postalisch gelaufen 1924, Verlag: P. Steiner, Graz

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Salzkammergut, Loserhütte bei Alt-Aussee, 1907, Verlag F. E. Brandt, Gmunden

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Dachstein Austriahütte, 1913, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Dachsteingebiet, Simonyhütte und Kapelle am Dachstein, 1916, postalisch gelaufen, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Dachsteingebiet, Hofpürglhütte, 1913, postalisch gelaufen 1916, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Stubalmhaus Gaberl, Besitz der Sektion Köflach, postalisch gelaufen, Foto: M. Fürböck, Cottage St. Peter bei Graz, Verlag: Purger & Co., München

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Schutzhaus auf der Mugel, Sektion Leoben, 1912

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Giglachseehütte bei Schladming, 1911, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Stubenberghaus am Schöckel bei Graz, Kunstverlag P. Steiner, Graz

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Eine neue Baukultur für eine neue Zeit

Die Postkarten des frühen 20. Jahrhunderts lenken den Blick nicht nur auf die großen historischen Bauwerke. Sie geben auch der neuen, modernen Baukultur eine Bühne. Ansichten der der Heilstätte Hörgas bei Gratwein, des Krankenhauses Radkersburg, des Bezirksgerichts Stainz oder des Amtsgebäudes in Feldbach belegen einen Modernisierungsschub in allen Regionen des Landes. Mit dem aufkommenden Tourismus entstehen um 1900 zudem neue funktionale Architekturen – auch sie werden auf Karten gebannt. In der Ausstellung sind u.a. das neue Kurhaus auf der Laßnitzhöhe und der Kurplatz in Gleichenberg, das Bade-Hotel Elisabeth in Aussee oder das Hotel Post in Mürzzuschlag zu sehen.

Bad Einöd, neues Kurhaus (heute Wildbad Einöd), o. D., Verlag: Andreas Aman, Bad Einöd

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Kurort Gleichenberg, Kurplatz (heute Bad Gleichenberg), 1931, postalisch gelaufen 1933, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Steierm. Landes Sonnenheilstätte „Stolzalpe“ bei Murau, 1926

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Aussee, Hotel Elisabeth, Pension Hirsch, postalisch gelaufen 1907, Verlag F. E. Brandt, Gmunden

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Aussee, Bade-Hotel Elisabeth, postalisch gelaufen 1902, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Feldbach, Amtsgebäude mit Schulhaus, postalisch gelaufen, Verlag: J. Krois, Feldbach

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Kurort Gleichenberg, Kurplatz, 1931, postalisch gelaufen 1933, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Heilstätte Enzenbach, Bahnstation Gratwein, postalisch gelaufen 1916

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Heilstätte Hörgas bei Gratwein, postalisch gelaufen 1927

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Lassnitzhöhe - Kurhaus, 1913, postalisch gelaufen, Verlag: Ida Mölzer, Lassnitzhöhe

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Mürzzuschlag, Hotel Post , 1913, Verlag L. Weismayr, Mürzzuschlag

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Radkersburg, Krankenhaus, 1916-1917, postalisch gelaufen, Verlag: F. Semlitsch, Radkersburg

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Stainz, Hauptplatz mit Bezirksgericht, 1912, postalisch gelaufen

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Große Stahlindustrie im Kleinformat

Mit der Industrialisierung und dem Eisenbahnbau des 19. Jahrhunderts entwickeln sich Fabriken und Industrieanlagen zum wichtigen Motiv der Postkarten. Allen voran setzen die Karten die aufstrebende Eisen- und Stahlindustrie der Obersteiermark vorteilhaft in Szene: Besonders prominent innerhalb des Kartenbestandes der Sammlung Kubinzky ist – wenig überraschend – Donawitz in unzähligen Variationen. Die Weitläufigkeit des um 1900 größten geschlossenen Stahlwerks Europas, seine Hochöfen und rauchenden Schlote, die Arbeiterwohn- und Burschenhäuser, schließlich das Werkhotel stehen für Fortschritt und Zukunftsgewandtheit. Als Denkmal einer neuen Zeit stellt Donawitz den benachbarten Naturraum dabei nicht infrage, sondern ergänzt ihn in zeitgemäßer Form.

Eisenerz, Erzberg, Elektrobagger, 1951, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Donawitz – obere Werkanlage, 1921, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Donawitz, Werkshotel, 1914, postalisch gelaufen 1915, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Donawitz, Kantilever-Krahn, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Eisenerz, Erzabbau während der Sprengzeit, 1912, Verlag: Peter Prasthofer, Eisenerz

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Hieflau, Hochofen, postalisch gelaufen 1917, Verlag: Purger & Co., München

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Kapfenberg, Personalhäuser der Gebrüder Böhler, 1914–1915, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Kapfenberg, Böhlerwerke, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Donawitz, Werk, 1926, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Gruss aus Leoben. Trägerwalzwerk mit Cantileber-Krahn, postalisch gelaufen 1902, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Donawitz. Hochofen-Anlagen, postalisch gelaufen 1912, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Donawitz. Kantilever-Krahn, 1913, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Donawitz, postalisch gelaufen 1918, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Zement, Zündwaren und eine Hefefabrik

Industrialisierung bedeutet in der Steiermark natürlich nicht nur Donawitz! Darstellungen zahlreicher Fabriken und Produktionsstätten betonen die Steiermark als zentralen Wirtschaftsstandort der Zeit. In der Ausstellung geben u.a. folgende Betriebe einen Eindruck davon, was im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts – auch außerhalb der bis heute bekannten Werke – im Land hergestellt wird: Die Drahtstiftenfabrik A. Finze & Co in Kalsdorf, das Ziegelwerk in Bärnbach bei Voitsberg, die Retznei Zementfabrik in Ehrenhausen, die Papier- und Cellulose Fabrik St. Stefan bei Gratkorn, die k. k. privaten Zündwarenfabrik Solo in Stainz oder die Spiritus- und Hefefabrik der Brüder Wolfbauer in Pernegg-Kirchdorf. Der zunehmende Energiebedarf dieser Jahrzehnte wird in den beschaulich anmutenden Elektrizitätswerken Lebring und Peggau (ebenfalls in der Ausstellung zu finden) gedeckt.

Bärnbach bei Voitsberg, Ziegelwerk, 1913, postalisch gelaufen 1923

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Stainz, k.k. private Zündwarenfabrik Solo, 1916-17, postalisch gelaufen, Kunstverlag S. Frank, Graz

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Ehrenhausen, Retznei Zementfabrik, 1914–1915, postalisch gelaufen 1916, Verlag: Josef Laminger, Ehrenhausen; Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Fohnsdorf, Carl August Schacht, postalisch gelaufen 1905, Verlag: A. Pfusterschmidt, Fohnsdorf

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Knittelfeld, Emailgeschirr-Fabrik, 1911, postalisch gelaufen 1912, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Lebring – Elektrizitätswerk, 1917–1918, Verlag: S. Frank, Graz

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Elektrizitätswerk Peggau, postalisch gelaufen 1911, Verlag: J. Theiler, Peggau

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Zeltweg, Oberes Werk, 1913, Foto und Verlag: Franz Knollmüller

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Papier- und Cellulosefabrik St. Stefan, Gratkorn

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Papier-Fabrik St. Stefan am Gratkorn, 1906, postalisch galufen 1911, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Kalsdorf, Drahtstiftenfabrik A. Finze & Co., 1912, postalisch gelaufen, Verlag: Heinrich Homann, Kalsdorf; Albin Sussitz, Graz

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Lebring - Elektrizitätswerk, 1917-1918, Kunstverlag S. Frank, Graz

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Lebring, Elektrizitätswerk, postalisch gelaufen 1913, Verlag: Conrad Hubmann, Lebring

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Pernegg, Kirchdorf, Spiritus- und Hefefabrik, 1908, postalisch gelaufen, Verlag: Alfred Fohn, Kirchdorf; Lichtdruck-Karte: Albin Sussitz, Graz

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Ein Lob auf die Bahn

Ein Lob auf den Verkehr spricht aus den zahlreichen Ansichten regional und überregional relevanter Infrastrukturprojekte - sie werden harmonisch in die gewachsenen Landschaften integriert. Die Mariazellerbahn, eine dampfende Lokomotive auf der Eisenbahnbrücke in Bruck, die Badlwand bei Peggau, der Bahnhöfe Aussee, Birkfeld, Fehring, Heimschuh, Lieboch, Selztal, Stainach-Irdning und St. Michael ob Leoben sind solche Momente der Modernisierung im vertrauten Kontext. Sie signalisieren den Anschluss an die neue Welt ebenso wie an eine prosperierende Wirtschaft. 

Anger, Oststeiermark, 1912, postalisch gelaufen 1921, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Birkfeld, Bahnhof, 1911, Verlag: Hans Fischl, Birkfeld

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Bruck an der Mur, 1913–1914, postalisch gelaufen 1913, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: J. A. Kienreich, Graz

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Bruck an der Mur, Eisenbahnbrücke mit Südexpresszug, 1916–1917, postalisch gelaufen 1918

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Bahnhof St. Michael ob Leoben, postalisch gelaufen 1901, Verlag: Leon, Klagenfurt

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Fehring, 1914–1915, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: J. A. Kienreich, Buchhandlung, Graz

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Frohnleiten, Mur-Badelwand, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Bahnhof Heimschuh an der Sulmtalbahn, 1910, postalisch gelaufen 1910, Verlag: Franz Kressl, Heimschuh

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Badelwand bei Peggau, postalisch gelaufen 1909, Verlag: L. Strohschneider, Graz

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St. Michael, Bahnhof, 1916, postalisch gelaufen 1918, Verlag: Ferdinand von Klainmayr, Klagenfurt

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Aussee, Bahnhof, postalisch gelaufen 1904, Verlag F. E. Brandt, Gmunden

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Fehring, 1914-1915, postalisch gelaufen, Verlag: J. A. Kienreich, Buchhandlung, Graz; Original-Aufnahme des Kunstverlag S. Frank, Graz

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Bahnhof Heimschuh an der Sulmtalbahn, 1910, postalisch gelaufen 1910, Verlag: Franz Kressl, Heimschuh

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Bahnhof und Restauration Lieboch, postalisch gelaufen, Verlag: A. Martin

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Mariazeller-Bahn, o. D.

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Mariazeller-Bahn, o. D.

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Mariazellerbahn, Jagdhäuser mit Hagn, mit Ötscher, 1910, postalisch gelaufen, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Badlwand bei Peggau, 1909, postalisch gelaufen 1909, Verlag: F. Knollmüller, Graz

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Selztal, Bahnhof, 1916, postalisch gelaufen, Verlag: F. v. Kleinmayr, Klagenfurt

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Stainach-Irdning, 1908, postalisch gelaufen, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Variation des immer Gleichen

Die Ausstellung zeigt unzählige Motive in zig Variationen. Dennoch gewinnt man beim Betrachten der der Karten nach einer gewissen Zeit den Eindruck, das Gesehene bereits zu kennen. Es ist die überschaubare Zahl an wiederkehrenden Elementen und Bausteinen, die einen hohen Grad an Redundanz mit sich bringt. In einer Abwandlung des immer Gleichen wird der Anteil an Neuem wohldosiert. Irritationen inhaltlicher Natur, die Notwendigkeit zur ästhetischen Einordnung oder Bewertung wird den Betrachtenden dabei im Regelfall erspart. Blickt man auf die Ansichtskarten des frühen 20. Jahrhunderts, so sind es nicht allein die Motive, die ihre Anziehungskraft erklären. Komposition, Farbigkeit und das Versprechen eines scheinbar ewigen Sommers tragen dazu bei, dass man sich stundenlang in den Karten verlieren kann.

Fernitz, 1921–1922, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Maria Zechner, Fernitz

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Fladnitz bei Passail, 1914, Verlag: W. Hierzenberger, Fladnitz

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Gnas, 1909, postalisch gelaufen 1910, Verlag: Anna Url, Gnas

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Heiligenkreuz am Waasen, 1921–1922, Verlag: S. Frank, Graz

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Ilz, 1917–1918, postalisch gelaufen 1919, Verlag: S. Frank, Graz

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Mautern, 1917–1918, Fot. S. Frank, Graz, Verlag: M. Stradner, Mautern

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Mautern, o. D., Verlag: Marianne Stradner, Mautern

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Mitterndorf mit dem Grimming (heute Bad Mitterndorf), 1906, postalisch gelaufen 1911, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Obdach, 1916

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Gruß aus Rettenegg, postalisch gelaufen 1919, Verlag: A. Pelnitschar, Aspang (?)

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St. Peter am Ottersbach, 1917, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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St. Ruprecht a. Raab, 1913, Verlag: Alois Rosenberger, St. Ruprecht a. Raab

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St. Stefan ob Leoben, 1913, postalisch gelaufen 1918, Verlag: Victor Pacher, St. Stefan ob Leoben

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Trofaiach, 1916, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Wettmannstätten, 1917–1918, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Franz Temmel, Wettmannstätten

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Das wohl komponierte Land

Allen Ansichten gemein ist, dass sie wohl komponiert erscheinen: Die vorgestellten Bauwerke finden sich zu größeren Einheiten verwoben. Dörfer und Städte fügen sich nahtlos in den Naturraum ein. Die Grenzen der Bebauung korrespondieren mit jenen der Berge und Flüsse. Die Ordnung der Stadtanlage entspricht jener der Felder im Umraum. Der natürlichen Eleganz einer Seenlandschaft wird Elegantes aus Menschenhand gegenübergestellt. Die Mächtigkeit des Gebirgsmassivs findet sich in der Klarheit und Prägnanz der Burganlage wieder. Farblich abgestimmt, können Berg, Kirchturm und Industrieschlot gleichwertig nebeneinander bestehen. Das überlegte und stimmige Miteinander der Elemente erspart den Betrachter/innen jede Ungereimtheit und Irritation. Es entspannt den Blick, vereinnahmt und erlaubt es, sich auf eine Darstellung einzulassen.

Frohnleiten, Mur-Badelwand, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Gratkorn, o. D., Verlag: Reproduktion alter Ansichtskarten. Gewidmet die steiermärkische (Sparkasse)

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Grundlsee, 1922, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Irdning, 1914–1915, postalisch gelaufen 1920, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Kapellen, 1912

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Göss bei Leoben mit Leitendorf und Donawitz, postalisch gelaufen 1913, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Bärenschütz bei Mixnitz, o. D.

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Murau, 1917, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Mureck, Brücke mit Schloss Obermureck, o. D., Verlag: R. Semlitsch, Mureck

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Pürgg im steirischen Ennstale mit dem Grimming, 1914–1915, postalisch gelaufen 1919, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Ramsau bei Schladming mit der Dachsteingruppe, 1914, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Ratten, 1919, Verlag: A. Schlauer, Ratten

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Selztal, 1912, Verlag: F. v. Kleinmayr, Klagenfurt

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Alles so schön grün hier

Wesentlich für die Wirkung der Postkarten ist ihre Farbigkeit. Im Zentrum stehen wenig intensive Blau-, Grün-, Grau-, Ocker- und Brauntöne, die sich innerhalb eines begrenzt wirkenden Farbspektrums bewegen. Der Einsatz unterschiedlicher Grüntöne ermöglicht es, die Felder von den Wiesen und Beeten im Garten zu unterscheiden und dennoch eine stimmige Landschaft zu sehen. Der Einsatz unterschiedlicher Grau- und Ockertöne erlaubt die differenzierte Wiedergabe von Straßenzügen und gleichzeitig deren Wirkung als einheitliche Struktur. Die Farben geben der Oberfläche Ordnung und verstärken vorhandene Strukturen. Sie lenken die Aufmerksamkeit und tragen wesentlich zur Stimmung und Atmosphäre der Bilder bei. Aus dem Eindruck, dass die Farben nie ganz der realen Vorlage entsprechen, ergibt sich ein gewisser Fremdheitseffekt. Dieser macht letztlich den Charme der Karten aus und prägt unsere Einordnung der Karten irgendwo zwischen Gemälde und Fotografie. 

Adriach bei Frohnleiten, 1917–1918, Verlag: S. Frank, Graz

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Dachstein-Gebiet, Vogelschaukarte, 1907, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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St. Jakob im Walde, postalisch gelaufen 1973, Verlag: Alpine Luftbild Innsbruck

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Edelsbach, o. D., Verlag: Johann Krois, Feldbach

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Gams ob Frauental (heute Bad Gams), 1907, postalisch gelaufen 1909, Verlag: A. Zmugg, Gams, Franz Knollmüller, Graz

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Gleinstätten an der Sulmtalbahn, postalisch gelaufen 1919

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Gratwein, 1916–1917, postalisch gelaufen 1919, Kunstverlag Albin Sussitz, Graz

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Hartberg, Hauptplatz, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Filipp Tunner, Hartberg

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St. Katharein a.d. Lamming (heute St. Katharein an der Laming), o. D., Verlag: Joh. F. Schanner, St. Katharein a. d. Lamming

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Stallhofen, 1910, postalisch gelaufen 1910, Verlag: B. Hammer, Stallhofen

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Gruß aus Waldbach, postalisch gelaufen 1919, Verlag: A. Pelnitschar, Aspang

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Weiz, 1915–1916, Foto: S. Frank, Graz, Verlag: Karl Haas, Weiz

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Winklern bei Oberwölz, 1909, Verlag: Albin Sussitz, Graz

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Der ewige Sommer und wo der Winter lohnt

Wesentlichen Anteil an der Wirkung der Postkarten hat die dargestellte Jahreszeit. In den allermeisten Fällen zeigen die Karten eine Landschaft im Sommerkleid. Die farblich angedeutete Sonne lässt Berge, Wiesen und Gewässer erstrahlen. Regen und Nebel, Sturm und Frost, kahle Bäume und abgeerntete Felder gibt es dagegen nicht. Vereinzelt taucht eine Winterlandschaft beim Durchstöbern der Karten auf, wobei der Winter offenbar nur an weniger Orten attraktiv ist. Glaubt man den Karten, ist er es im Salzkammergut oder in Mariazell. Dort packt watteähnlicher Schnee die Landschaften ein. Er sorgt für Ruhe und Geborgenheit in einer abgeschiedenen kleinen Welt, die im krassen Kontrast zur wintergrauen, kalten Großstadt steht und die Menschen beim Skilaufen, Rodeln oder Eisstockschießen zusammenbringt.

Gross-Florian, 1918, postalisch gelaufen, Kunstverlag P. Steiner, Graz

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Salzkammergut, Bad Aussee, Winterbild, postalisch gelaufen 1928, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Sommerfrische Wundschuh, 1980er Jahre, Verlag: R. Graf, Graz

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Krampen, 1912

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Gruss vom Leopoldsteiner-See o. D., Foto: Kurka, Eisenerz

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Markt Ligist, o. D., Verlag: P. & Co.

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Wintersportplatz Mariazell, Gemeindealpe, 1916, Verlag: P. Ledermann, Wien

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Sommerfrische Neuberg an der Mürz, o. D., Verlag: Richard Pietsch & Co., Wien

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Niklasdorf a. Mur mit Holzstoff- und Cellulose-Fabrik, 1914, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Karl Krall, Leoben

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Öblarn mit dem Grimming, Winterbild (heute Öblarn), postalisch gelaufen 1919, Verlag: F. Kitzinger, Öblarn

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St. Rupert am Kulm bei Schladming mit Dachsteingruppe, 1914, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Turnau, o. D., Verlag: Purger & Co., München

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Schutzhaus Gaberl auf der Stubalpe der Sektion Köflach, Foto: M. Fürböck, Cottage St. Peter bei Graz, Verlag: Purger & Co., München

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Mariazell mit Gemeindealpe und Oetscher, 1912, postalisch gelaufen, 1917, Kunstverlag S. Frank, Graz

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Mürzzuschlag im Winter, 1925, postalisch gelaufen 1927, Verlagsanstalt Frank, Graz 1925

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Einheimische, das das Bild komplettieren

Ein Gutteil der Postkarten kommt ohne Menschen aus. Sie sind definitiv nicht das, worum es geht. Wo sie dennoch in Erscheinung treten, handelt es sich zu einem beachtlichen Teil um einheimische Statistinnen und Statisten. Ob arbeitende Männer, Frauen in Tracht oder spielende Kinder, sie bevölkern die Ansichten in vorteilhafter Weise, komplettieren das Bild: Sie schaffen am Feld, warten am Bahnhof oder stehen am Hauptplatz, laufen scheinbar zufällig durch eine Gasse, fahren mit Pferd und Wagen oder (selten) mit dem Automobil vorbei. Als Repräsentanten einer Gruppe bleiben sie als Personen anonym. 

Maria Fieberbündl, 1906, Fotografie und Verlag: Anon Wallner

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Eggersdorf, 1913–1914, postalisch gelaufen 1914, Verlag: Albin Sussitz, Graz, Verlag: Anton Moik, Eggersdorf

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Markt Ligist, postalisch gelaufen 1916, Verlag: Heinrich Fink, Ligist

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Riegersburg, 1912, Foto und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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St. Veit am Vogau, 1907, postalisch gelaufen 1926, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Altenmarkt an der Enns, Kessel-Partie 1910, Verlag A. Christian, Altenmarkt

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Salzkammergut, Alt-Aussee 1905, postalisch gelaufen 1915

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Frohnleiten, 1917, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Warenhaus und k. k. Tabak-Haupt-Verlag Anton Hengl, postalisch gelaufen, Verlag A. Hengl, Fürstenfeld

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Grossreifling mit Tamischbachturm, 1914, postalisch gelaufen 1921, Verlag: K. Lintl, Steyr

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Knittelfeld, Hauptplatz, 1908, Verlag: Franz Auf, Knittelfeld

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Koralpe, Touristenhaus, postalisch gelaufen

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Leopoldsteiner-See, die Seeterasse von Reisenzein's Gasthof, 1913, postalisch gelaufen 1914, Verlag: P. Ldermann, Wien

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Leopoldsteinersee mit Pfaffenstein, postalisch gelaufen 1923, Verlag: "Monopol" Kunst- und Verlagsanstalt, München

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Luftkurort Lassnitzhöhe bei Graz, 1930, postalisch gelaufen 1933, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Bergsteiger und Wanderer als Eroberer

Neben der einheimischen Bevölkerung beleben Bergsteiger und Wanderer die Szenerien. Ihre Rolle ist die der Eroberer: Sie haben den Berg bezwungen, sind am Ziel angekommen und erholen sich nun bei einer wohlverdienten Rast. Der sich ihnen bietende Anblick bzw. Ausblick macht alle Mühen der vorangegangenen Stunden vergessen. In einzelnen Fällen blickt eine Spaziergängerin über eine Kuppe oder auf ein lohnenswertes Ziel, das vor ihr liegt. Mit den Genannten blicken die Betrachter/innen der Postkarten auf Berg und Tal. Auch ihr Blick ist privilegiert und erlaubt es, eine Landschaft in ihrer Gesamtheit erfassen und zu studieren zu können. Bemerkenswert ist, dass dies den Betrachter/innen der Karten ganz ohne körperliche Anstrengung möglich ist, wo eigentlich gilt: Nur wer die Beschwerlichkeiten der schrittweisen Annäherung auf sich nimmt, wird belohnt, wo sich hinter einer Kuppe eine Landschaft in ganzer Pracht und Ausdehnung zu erkennen gibt. 

Dachsteingebiet, Stuhlgebirge vom Gosaugletscher, postalisch gelaufen 1917

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Dachstein, 1913, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Waldheimat, Waldschule in Alpl bei Krieglach, 1913, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Dachstein, Gletschersee und Karleisfeld, postalisch gelaufen 1934, Fotograf: Max Knoll, Wels

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Dachsteingebiet, Die Dirndln, 1906, postalisch gelaufen 1936, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Dachstein, Hunnerscharte Die Platte, 1909, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Naturschutzpark bei Schladming, 1913, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Kesselfall bei Semriach, 1913, Aufnahme und Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Wozu Postkarten?

Postkarten geben den Betrachtenden Orientierung: Bahnhöfe, Kurhotels und Gasthäuser weisen auf die für Gäste wichtige Infrastruktur hin. Abbildungen von Burgen und Kirchen machen deutlich, was schön, sehenswert und besonders ist. Den zu Hause Gebliebenen zeigen die Karten, wo die Absender/in sich aufhält oder den Urlaub verbringt. Jenseits dieser pragmatischen Funktion appellieren die Postkarten ans Gefühl: Sie versprechen, dass es die schöne und unberührte Natur noch gibt. Sie zeigen Menschen, die frei und zufrieden, in Einheit und Harmonie mit der Natur leben. Sie zitieren eine vermeintlich „gute alte Zeit“, die im krassen Widerspruch zum stressbehafteten Stadtleben steht. Für die Bewohner/innen der dargestellten Ortschaften und Regionen liefern die Postkarten oft das erste, einfach verfügbare Bild von ihrem Heimatort.

Hartberg, Volks- und Bürgerschule, postalisch gelaufen 1916, Verlag: Filipp Tunner, Hartberg

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Lankowitz, postalisch gelaufen, Verlag: Peter Steiner, Graz

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Gruß aus Kumberg bei Graz, postalisch gelaufen 1904

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Langenwang, Bad Reinquell, o. D., Verlag: Franz Schrittwieser

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Lassnitzhöhe, 1909, Verlag: Franz Knollmüller, Graz

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Stadt-Kino-Theater in Leibnitz, o. D., Verlag: P. Steiner in Graz

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Leutschach, Hauptplatz, 1915, Verlag: R. Hartmann, Leutschach

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Bahnhof und Restauration Lieboch o. D., Verlag: A. Martin

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Aussichtswarte am Bürgeralpl bei Mariazell, 1912, postalisch gelaufen, Foto: J. Kuss, Mariazell

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Mürzsteg, Rud. Engelbrechts Hotel und Dependancen, postalisch gelaufen 1917

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St. Bartholomä bei Gratwein, postalisch gelaufen 1906

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Toplitzsee, postalisch gelaufen 1907, Verlag: F. E. Brandt, Gmunden

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Unzmarkt, Ruine Frauenburg, o. D., Verlag: E. Mörth, Unzmarkt; Purger & Co., München

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Lassnitzhöhe - Kurhaus, 1913, postalisch gelaufen, Verlag: Ida Mölzer, Lassnitzhöhe

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